Barolo 2015

Bartolo Mascarello Barolo 2015

Limitiert

Zum Winzer

100
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2048
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
tanninreich
frische Säure
3
Lobenberg: 100/100
Galloni: 97/100
Falstaff: 96/100
Parker: 95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo 2015

100
/100

Lobenberg: Die Besonderheit des Jahrgangs 2015 war nach einem völlig normalen Austrieb, einer normalen Blüte, dann zwischen Juni und August bis zur Verfärbung der Beeren eine 8 Wochen lang anhaltende extreme Hitze mit bis zu 43 Grad Tagestemperaturen. Man befürchtete das Schlimmste, eine Wiederholung von 2003. Aber nach der Verfärbung war es dann Ende August, September und Oktober deutlich kühler. Es gab frische, kühle Nächte und das erklärt mir jetzt so langsam wie die besten Barolista solche auf der einen Seite überaus strukturierten und auf der anderen Seite so feine und frische Weine hervorbringen konnten. Wir haben eben beides, einerseits die Reichhaltigkeit mit dieser warmen, süßen, roten Frucht und gleichzeitig die Kühle, die Frische, die Länge und auch den mineralischen Terroirabdruck. Und welches Weingut könnte das besser repräsentieren als Bartolo Mascarello! Deren Weine stammen aus verschiedenen Crus, die für sich alleine genommen jedoch nicht ausreichend Menge bieten, um separat abgefüllt zu werden. Die Nase ist süß, auf der schwarzen Kirsche laufend, auch rote Kirsche, Schlehe und Sauerkirsche, alles hocharomatisch. Dann kommt auch viel Himbeere und sogar ein Hauch Walderdbeere. Die rote Frucht setzt sich immer mehr durch. Das Ganze ist schön mineralisch unterlegt, wie von Kreide und Kalkstein untermalt, auch eine vom weißen Lehm noch verstärkte Salzigkeit dringt durch. Die Nase ist so süß, fein und reich, dass man unweigerlich an einen Wein aus einem warmen Jahr aus dem Clos de Vougeot oder einer Toplage aus Vosne-Romanée denken muss. So burgundisch, aromatisch, dicht und reichhaltig und gleichzeitig verspielt. Aber die Aromenvielfalt, diese Komplexität in der Nase ist schon irre! Im Mund kommt zum Burgund dann eben doch Barolo, also Nebbiolo hinzu. Wir haben sattes Tannin, aber es ist geschliffen, seidig und weich. Zeigt viel Druck und Salz in seinem immensen Terroirabdruck. Das Ganze bleibt aber immer geschmeidig mit dieser enorm warmen, weichen und charmanten, roten Frucht. Durch diese zarte und verlockende Rotfruchtigkeit zwar aromatisch eher ein femininer Wein, aber eben auch mit unglaublich satter Power. Das ist die Faust im Samthandschuh, die mit so viel Nachdruck kommt und immer wieder nachhallt. Der zuvor probierte 2016er zeigt, dass 2016 auf jeden Fall der weitaus stylischere Jahrgang wird. Aber der 2015er ist in seiner unglaublichen Reichhaltigkeit und seiner üppigen Komplexität einer der ganz großen Weine dieses Weinguts, weitaus besser als die letzten Jahre. Man muss noch weiter zurückgehen als bis zum famosen 2008er, denn der 2015er ist viel so viel reichhaltiger. Wir haben sattes Tannin wie 2004 aber es ist viel weicher. Vielleicht müssen wir zum Ende der 1980er Jahre gehen, um Vergleiche für diese wunderschöne, fruchtige Üppigkeit zu finden. Hier bei Mascarello hat sich nun nochmal bestätigt was ich auch bei Elio Altare und Roberto Voerzio schon festgestellt habe. 2015 ist ein ganz großes Barolo-Jahr! Aber ich befürchte es wird vom superstylischen 2016 in den nächsten Jahren nochmals getoppt werden. Denn die 2016er die ich bisher probieren durfte haben einen stylischen Ausdruck, den ich im Piemont bisher so noch nicht hatte. Beides ist groß – 2015 Barolo ist einer der besten hier jemals probierten Jahrgänge. 100/100

97
/100

Galloni über: Barolo

-- Galloni: Galloni: A positively stunning wine, Maria Teresa Mascarello's 2015 Barolo is very clearly one of the wines of the year. This is the first vintage to incorporate fruit from a parcel in Bussia next to Mascarello's Dolcetto and Freisa that takes the place of San Lorenzo, which was recently replanted. Rich and soaring in the glass, with stunning textural intensity, the 2015 dazzles from the very first taste. Silky tannins give the wine tremendous near term appeal, but the 2015 also has the depth and pedigree to drink well for many years and decades to come. Orange peel, mint, crushed rose petal and anise add classic shades of Nebbiolo nuance to this striking, deeply expressive Barolo. 97/100

96
/100

Falstaff über: Barolo

-- Falstaff: Funkelndes, aufhellendes Rubingranat. Eröffnet mit Noten nach Leder, dann viel reife Himbeere, etwas Ingwer im Hintergrund. Saftig am Gaumen, zeigt griffiges, feinmaschiges Tannin, präsent und klar im Verlauf, hallt lange nach. 96/100

95
/100

Parker über: Barolo

-- Parker: Maria Teresa Mascarello remembers the 2015 summer as being very hot, so hot it was hard to get restful sleep at night without air conditioning, especially from the end of June to the first week of August. Temperatures dropped at the end of the season in time to maintain lively freshness and acidity. That interchange between hot and cool contributed to a very successful vintage and steady fruit ripening. Her 2015 Barolo is a tad more accessible overall, with dark and luscious fruit that emerges beautifully from the bouquet. Only the Rue vineyard, one of the blending components for this wine, saw a decrease in yields because of powdery mildew, which can be a problem at that site instead of downy mildew (which is avoided because this vineyard benefits from more winds and breezes). This is also the first vintage in which the San Lorenzo vineyard is not included in the blend. That site went offline in 2015 because the old vines were removed, the earth was left to rest for two years and the site was replanted in 2017. These young Nebbiolo vines may go to a Langhe Nebbiolo wine in the near term, although a final decision has not been made yet. So, to recap, the vineyards used to make this edition are Canubbi (this estate prefers this traditional spelling rather than 'Cannubi'), Rue, Rocche dell'Annunziata and Bussia (Monrobiolo). A tiny part of fruit from a site in the Barolo township called Nelso is also added (otherwise planted to Dolcetto and Freisa). The wine is put together with amazing precision to offer beautiful fullness, freshness and balance from this textbook growing season. 95/100

Mein Winzer

Bartolo Mascarello

Vor einigen Jahren starb einer der Großmeister des Barolo. Traditionelle Methoden, minimale Erträge und überhaupt extrem winzige Mengen seines Ausnahmeweins waren sein Markenzeichen, ergänzt um kuriose und sehr humorige Streitigkeiten und Tiraden gegen den „Opportunisten“ Berlusconi.

Barolo 2015