Aus welchen Reben die altehrwürdige Sorte entstanden ist, bleibt wohl ihr Geheimnis. Auch verschiedene DNA-Analysen konnten die genetische Herkunft nicht eindeutig klären. Fest steht, dass die Sorte im ursprünglichen Siedlungsgebiet der Etrusker, der Toskana, entstanden sein muss. Noch heute ist die Sangiovese-Traube dort die am häufigsten angebaute Weinsorte. Weniger bedeutende Anbaugebiete befinden sich in der Emilia Romagna, den Marken und Kampanien. Die Rebsorte hat einen hohen Anteil an Prädikatsweinen von internationaler Bedeutung. Beispielhafte Vertreter sortenreiner Rotweine sind der Brunello und Rosso di Montalcino. Doch auch im Chianti Classico mischt die Edelrebe kräftig mit – ihr Anteil liegt bei 70–80 %. Hier wird die emblematische Traube häufig mit Cabernet-Sauvignon verschnitten.
Im Mutterland Italien befindet sich weltweit die größte Anbaufläche der kraftvollen Rebe. Hier reiht sich auf 100.000 Hektar Rebstock an Rebstock – das entspricht 11 % der Anbaufläche. Im restlichen Europa spielt die Traube eine untergeordnete Rolle. Größere Rebflächen in Übersee finden sich vor allem in Argentinien, Australien und Kalifornien.