Die kleinbeerige Traube ist eine anpassungsfähige Rebsorte, die mit verschiedenen klimatischen Bedingungen und Bodenqualitäten zurechtkommt. Neben Spanien und Portugal, wo sie Bestandteil exzellenter Portweine ist, wird die Traube auch außerhalb der Iberischen Halbinsel und in Übersee angebaut – doch scheint sie besonders auf Spaniens Klima zugeschnitten zu sein. Denn nirgends sonst bringt die Traube so hervorragende Ergebnisse. Kein Wunder also, dass das Zentrum des Tempranilloanbaus in Spanien liegt. Die Traube ist in allen Weinbaugebieten Spaniens vertreten und beansprucht die Hälfte aller Rebflächen für sich – ganze 110.000 Hektar sind mit der widerstandsfähigen roten Rebe bestockt. Ob auf den hitzeflirrenden Rebflächen der spanischen Meseta in der La Mancha, in Rioja an den Ufern des Ebro, in Kastilien oder im katalanischen Penedès – die Tempranillotraube ist überall zu Hause. Aufgrund ihrer kurzen Wachstumsperiode und frühen Reife ist sie bestens für höher gelegene Anbaugebiete wie die spanische Hochebene geeignet. Dort herrschen beträchtliche Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter. Doch gerade diese Extreme scheinen das Beste aus der Traube herauszukitzeln und bringen konzentrierte kraftvolle Rotweine mit Feuer hervor.