Auf den Böden der Dörfer Gevrey-Chambertin, Vosne-Romanée, Chambolle-Musigny, Puligny-Montrachet, Chassagne-Montrachet und Meursault wachsen hunderte von Spitzenweinen. Das Burgund ist aber unglaublich schwierig. Wer kommt schon klar mit der Unzahl von 1er- und Grand-Cru-Lagen und der Unzahl von Erzeugern? Man könnte dabei an göttliche Vorsehung glauben. So scheint sich wieder einmal zu bewahrheiten, dass man sich die allerbesten Dinge im Leben sehr hart erarbeiten muss, viel härter noch als die zweitbesten. Mit dieser unübersichtlichen Zahl von Erzeugern und Appellationen und extremen Jahrgangsschwankungen ist das Burgund für viele Weinhändler ein potenzielles Minenfeld. Deshalb wählen wir diese Weine besonders sorgfältig aus. Und manchmal ist es durchaus teuer. Die meisten normalen Dorflagen (z. B. ein Puligny-Montrachet Village) haben das gleiche Preisniveau wie ein Spitzen-Chardonnay aus Kalifornien. Das gleiche gilt für die Pinot Noirs aus der Cote de Nuits. Dieser Wein ist jedoch seinen Preis mit jedem Cent wert. Nicht dass die Chardonnays und Pinot Noirs aus Kalifornien nicht gut sind (Napa und Sonoma wären wohl auf weit vorne in einer globalen Rangliste zu platzieren), aber das Klima und die Böden des Burgunds machen seine Weine zu unantastbaren Ikonen seiner autochthonen und sehr terroir-sensiblen Rebsorten Pinot Noir und Chardonnay. Erst ganz langsam können die deutschen Superstars der Pfalz, Badens und Frankens etwas aufschließen.