Der Nebbiolo ist eine der wenigen Rebsorten, deren Anbau sich nahezu auf eine Region beschränkt. Weltweit sind nur 6.000 Hektar mit der Rebe bestockt. Den Löwenanteil von 5.300 Hektar beanspruchen Anbaugebiete im Piemont und der nördlichen Lombardei – denn nur dort findet die Rebe ideale Bedingungen vor. Die Nebbiolo-Traube gilt als schwer zu kultivierende Rebsorte, da sie sehr spezielle Anforderungen an Bodenbeschaffenheit und Lage stellt. Sie gedeiht fast ausschließlich auf kalkhaltigen Mergelböden und benötigt steile terrassierte Hanglagen mit Süd- oder Südwestausrichtung. Kann ein Terroir diese Voraussetzungen nicht erfüllen, gibt sie sich kapriziös und bringt bestenfalls mittelmäßige Weine hervor. Deshalb wollte der Traubensorte der Sprung über den großen Teich nie so recht gelingen. Außerhalb Italiens hat der Anbau der Rebe eher experimentellen Charakter.
Da die früh austreibende Sorte durch späte Fröste gefährdet ist und die Trauben aufgrund widriger Wetterbedingungen mitunter nicht voll ausreifen, können die Erträge stark schwanken. Hinzu kommt, dass die Winzer durch gezielte Ausdünnung die Erträge mindern, um eine hohe Qualität zu erreichen.