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Im Portrait

Schödl

Weinlese bei Schödl

Die Schödls sind in Loidesthal zuhause, gelegen im Osten des Weinviertels, der größten Weinapellation Österreichs. Eine große, aber auch gleichzeitig so vielfältige DAC, die sich durch sanfte Hügel, verschiedenste Böden und Klimata auszeichnet. Und viel wichtiger: In den letzten Jahren stets neue, aufstrebende und extrem spannende Betriebe wie das Weingut Schödl hervorbringt.

Über Stationen in New York, sowie Weingütern in Kalifornien, Neuseeland und Südafrika, hat es die drei Geschwister schließlich wieder mit einem ganz klaren Ziel in ihr Heimatdorf verschlagen: Das Familienweingut sollte übernommen und sogar erweitert werden, aber alles so weiterzumachen wie zuvor, war dabei keine Option. Inspiriert und fasziniert von der biologischen und biodynamischen Arbeit, wurde sowohl Arbeitsweise, als auch Weinstilisitk ein »Make-Over« verpasst. Vater Herbert Schödl, der Önologie in Wien dozierte, hatte das Weingut vorher zwar schon sehr naturnah und nah an biologischer Bewirtschaftung betrieben, aber erst durch seine drei Kinder wurde es 2016 konsequent umgestellt und ab 2019 biologisch zertifiziert. Seit Anfang 2023 sind sie nun auch Mitglied beim anerkannten Verband »Respekt« und reihen sich damit in die Riege vieler namhafter, biodynamischer Weingüter ein. 

They respect their roots and the resources gained by their father, skillfully using their knowledge and experience to help nature flourish – both in the vineyards and the winery.

– jancisrobinson.com

Ihre Böden sehen die Schödls als ihr wertvollstes Gut. Diese setzen sich hier in und um Loidesthal größtenteils aus Lehm und Löss zusammen, aber es finden sich auch Einschlüsse von Sand, Flysch und Kalkstein. Mathias ist ein absoluter Spezialist in Sachen Begrünung im Weinberg, widmete sogar seine Abschlussarbeit der Thematik, welchen Einfluss bestimmte Pflanzengattungen auf die Gesundheit des Weinbergs haben. So wachsen in den wunderschön vitalen Rieden von Schödl viele Wildkräuter, Gräser und Kamillenarten, die die Artenvielfalt erhöhen und gleichzeitig Nützlingen wie Schmetterlingen, Marienkäfern und Würmern einen Lebensraum bieten. Gedüngt wird selbstverständlich nur mit natürlichem Kompost. Zudem werden hier Schafe quasi als natürlicher »Unkrautvernichter« eingesetzt und liefern dabei auch noch weiteren Dünger. 

Weniger Eingriff in natürliche Prozesse lassen unserer Meinung charakterstarke und individuelle Weine entstehen, die nicht auf ›einen‹ Geschmack getrimmt werden.

– Schödl Family

Im Keller wird sehr schonend gearbeitet, den Weinen wird so wenig entzogen und zugesetzt wie möglich. Um mehr Struktur zu erzielen, wird gern mit Maischekontakt gearbeitet. So werden natürliche Aromen aus der Beerenhaut genutzt. Vergoren wird spontan, den Weinen wird anschließend alle Zeit gegeben, die sie benötigen, um sich vollständig zu entwickeln. Ausbau überwiegend im Holz, bevor die Weine unfiltriert, ungeschönt und nur minimal geschwefelt abgefüllt werden. Bei Schödl wirkt es entschleunigt und gelassen, die drei wissen aber zu jederzeit ganz genau was sie tun und arbeiten mit größter Sorgfalt und Hingabe. 

Neben grünem Veltliner, der im Weinviertel die Leitrebsorte ist, bauen die Schödls auch Riesling, Weißburgunder, Chardonnay, Spätburgunder, Sankt Laurent, Muskateller und Scheurebe an. Mal separat, mal als Cuvée gefüllt. Häufig etwas funky, manchmal aber auch eher als klassischer Riedenwein ausgebaut. Pet Nat oder Orangeweine werden hier eben mit der gleichen Präzision hergestellt, wie beispielsweise der Lagenwein »In den Kreuthern«. Ein Highlight sind zudem die eleganten Sekte, die per traditioneller Flaschengärung produziert und erst nach mindestens drei Jahren Hefelager degorgiert werden.