Mit über 500 Hektar ist Chapoutier wohl ziemlich sicher der größte zertifiziert biodynamische Erzeuger der Welt. Die Michel Chapoutier und seine Kinder Maxime und Mathilde stehen heute zu Recht mit an der Spitze der Weinerzeuger der Welt. Und das nicht nur an der Rhone, sondern mittlerweile all around the world. In nahezu allen französischen Weinbaugebieten ist Chapoutier direkt oder indirekt vertreten, dazu auch Übersee wie in Australien aktiv. Das verbindende Element seiner Weinprojekte ist stets seine Vernarrtheit auf die Geologie eines Ortes. Granit, das auch seine Heimat Hermitage dominiert, zieht sich dabei wie ein roter Faden durch – aber nicht nur!
Mittlerweile hat er oft genug bewiesen, dass er in quasi jedem Terroir Weltklasse-Weine keltern kann.
Das Weingut Château des Ferrages ist heute ein Projekt von Michel Chapoutiers Tochter Mathilde. Initial hatte sich aber bereits Michel Chapoutier in dieses Kleinod in Sainte-Hilaire in der Provence verliebt. Es ist mit 15 Hektar relativ klein verglichen mit den großen Nachbarn. Für die Provence fast eine Garagenproduktion, wie so vieles bei diesem Tausendsassa Chapoutier. Es liegt in Pourcieux, auf halbem Weg zwischen Aix-en-Provence und Saint-Maximin. Das dortige, etwas kühlere Klima ist ein Segen für die Domaine. Rosé war natürlich der Kern der Domaine, doch unter Chapoutier wurden sukzessive die besten Parzellen in Hanglage identifiziert, um auch große Rotweine und Weißweine zu erzeugen. Aus diesen Parzellen sind auch zwei Sélections Parcellaires hervorgegangen, die heute nach biodynamischen Grundsätzen bewirtschaftet werden. Schon die Nase des provençalischen Weißweins hat mich beim ersten Mal probieren sofort in ihren Bann gezogen, weil die Aromatik so charakterstark ist. Man muss die so oft gleich schmeckenden Vermentinos der Provence vergessen. Mit dieser Clairette, auf die ja auch viele Top-Erzeuger in Châteauneuf setzen, sind wir in einer ganz anderen Liga.