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Im Portrait

Domaine Dominique Gruhier

Dominique Gruhier

Dominique Gruhier gehört ebenso zur kleinen Gruppierung der Vignerons Independants, wie auch zu einer Vereinigung klösterlicher Domänen, die immer noch eigenen Weinbau betreiben. Die Anlage, auch Château d’Epineuil oder Domaine de l'Abbaye du Petit Quincy genannt, ist uralt. Durch eine Schenkung des Seigneur de Tonnerre im Jahr 1212 kamen die Mönche der Abtei von Quincy in Epineuil an dieses Kleinod. Schnell erkannten sie die herausragende Stellung der umliegenden Weinberge und entwickelten daraufhin eine beachtliche Aktivität rund um dieses große Terroir, das schnell über klösterliche Grenzen hinaus bekannt wurde. Der Weinberg gedieh, bis er Ende des 19. Jahrhunderts von der Reblaus zerstört wurde. Mühsam wieder aufgebaut, kam nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren ein verheerender Frost, der die Weinberge erneut großteils zerstörte. Von diesen drei Ereignissen erholte sich der Weinbau in Epineul nur schwer, sodass es nie wieder die große Bekanntheit des Nachbarn Chablis erreichte, auch wenn das Terroir sehr ähnlich ist.

1989 erwarb Dominique Gruhiers Vater das Anwesen und bereits ein Jahr später begann Dominique in der Domaine zu arbeiten. In den letzten 30 Jahren hat er den Betrieb Stück für Stück aufgebaut und das historische Anwesen in Stand gesetzt und erhalten. Aus anfangs 4.5 Hektar Weinbau sind heute knapp 30 geworden. Alles biologisch und in Handarbeit bewirtschaftet.

Schon 1999 – da war er knapp 10 Jahre dabei – hat sich Dominique um Bio-Weinbau und einen Ausbau möglichst ohne Zusätze bemüht.

Dominique Gruhier

Damals gab es den Begriff Naturwein kaum, jedenfalls hat niemand davon gesprochen, auch wenn die ersten Biodynamiker wie Leflaive, Leroy und Pierre Morey im Burgund schon dabei waren. Dominique suchte damals wie heute die pure Frucht im Wein.

Er möchte Weine erzeugen, die so nah wie möglich am Fruchtgeschmack der frischen Trauben dran sind.

Entsprechend setzt er nach der Handlese der makellos sortierten Trauben auf überwiegend gebrauchtes Holz, neutrale Fässer mit wenig Toasting, setzt beim Ausbau kaum oder keinen Schwefel zu und füllt viele Weine unfiltriert.

Mit diesem Ansatz schafft er es, köstliche, verführerisch-feine und saftige Burgunder zu erzeugen, die immer trinkfreudig, seidig und verspielt sind. Die Terroirs von Tonnere und Epineuil sind spannende Appellation nahe  Chablis, das Terroir ist sehr ähnlich. Leicht hügelig, karge Kimmeridge-Kalkböden, immer ein hoher Oszillograph, viel Spannung und dennoch früher zugänglich und etwas schlanker und vibrierender als die Côte d’Or. Ein perfektes Terroir für den launigen Weinstil von Gruhier. Unterschätzen sollte man seine Weine aufgrund ihrer Zugänglichkeit allerdings nicht, denn die Topcuvées halten locker ein bis zwei Dekaden und sind eine tolle Verbindung von hoher Spannung und rasanter Trinkfreude.

Seine Weine sind echte Delikatessen zu einem mehr als fairen Preis, was es heute im Burgund leider immer seltener gibt.

Dominique Gruhier