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Im Portrait

Grattamacco

Weinfeld und Weinberge des Weinguts Grattamacco

Seit die legendäre Tenuta San Guido mit ihrem Topwein Sassicaia Aufmerksamkeit erregte, war das Pionierweingut Grattamacco erst das zweite Weingut, das Reben in Bolgheri pflanzte. Die Gegend war damals noch weitgehend unerschlossen und dadurch konnte der weitblickende Weinhändler Piermario Meletti Cavallari zusätzlich zum Gebäude auch die besten Lagen für Grattamacco sichern. Als er das Gut 1977 übernahm, war lediglich ein Hektar mit Sangiovese und Trebbiano bepflanzt. Durch den unglaublichen schnellen Erfolg der Nachbarn war bereits damals eine Trendentwicklung hin zu Bordeaux-Rebsorten in der Region absehbar.

Heiner Lobenbergs bei einer Weinverkostung auf dem Weingut Grattamacco

Zum 80 Hektar großen Grundstück gehören heute 29 Hektar Reben und 14 Hektar Olivenhaine, alles zu 100 Prozent in biologischer Bewirtschaftung. Die Weinlagen steigen bis zu einem Plateau auf 130 Metern über Meereshöhe an. Hier ist auch das Weingut gelegen und wird zur einen Seite mit einer Panoramaaussicht auf die toskanische Küste verwöhnt und zur anderen, vom Verkostungsraum aus, mit Sicht auf die Lagen Sassicaia, Ornellaia und Masseto. Zu Grattamacco gehört auch die Lage »Casa Vecchia«, die etwas weiter vom Meer entfernt an einem Berghang auf bis zu 200 Höhenmetern liegt. Die Weinberge setzen sich aus ungefähr 60 Prozent Cabernet Sauvignon zusammen, der Rest wird in Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot aufgeteilt. Zwischen den Weinbergslagen ist Grattamacco von 1200 Hektar Wald umgeben, also Natur pur.

Weinkeller und Weinfaesser des Weinguts Grattamacco

Das Terroir wechselt zwischen sandigem Boden in den flacheren Lagen in Meeresnähe und kargem Kalkmergel in den höheren Lagen, wo zudem stets ein erfrischender Wind weht, der ausgesprochen hilfreich ist für die Bio-Bewirtschaftung der Lagen.

Die Weinberge werden sorgsam von Hand gelesen und penibelst aussortiert, wobei hier auf natürliche Auslese, ohne optische Sortiermaschinen gesetzt wird. Nach der Gärung mit wilden Hefen in 500 Liter großen Holzbottichen wird der Wein nach Lagen und Rebsorten getrennt für 12 Monate separat ausgebaut. Anschließend wird der finale Blend zusammengestellt und dann reift der Grattamacco für weitere sechs Monate in französischen Barriques. Chef-Önologe Luca Marrone hat den Anteil an neuen Barriques über die Jahre mehr und mehr reduziert. Mittlerweile beträgt er maximal ein Drittel und obwohl der Erstwein viel Power hat, geht die Entwicklung hin zu mehr Eleganz. 

Weinflaschen des Weinguts Grattamacco

Grattamaccos Zweitwein »L’Alberello« kommt aus einer zwei Hektar großen Parzelle in Meeresnähe auf sandigen Tonböden, die mit Buschreben – auf italienisch »Alberello« – bepflanzt ist. Der L’Alberello wird im Stahltank vergoren und anschließend wie der Grattamacco selbst für 18 Monate in Barriques ausgebaut.

Das dynamische Weingut, das zudem das Schwestergut des Montalcino-Toperzeugers Poggio di Sotto ist, ist von der Speerspitze der besten Bolgheri Weingüter nicht wegzudenken und sowohl die Entdeckung des Grattamacco selbst als auch die des L’Alberello lohnen sich!