Das Vallée de la Marne ist das komplexeste und wildeste Gebiet der Champagne, wer aber die richtigen Insides hat, findet hier Weltklasse-Winzer-Champagner.

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Im Überblick

Vallée de la Marne

Das Vallée de la Marne schlängelt sich entlang des Flusses Marne von Ost nach West durch die Champagne bis vor die Tore von Paris. Die Weinberge des Vallée de la Marne liegen auf etwa 100 Kilometer, oft rechts und links des namensgebenden Gewässers, der Marne, direkt am Fluss. Anfangs findet man kalkhaltige Böden, die westlich in Richtung Paris immer lehmiger werden.

Weinfeld Vallée de la Marne

In den kalkhaltigeren Lagen wächst Chardonnay, der den kleinsten Anteil der drei Hauptsorten im Vallée de la Marne ausmacht, sowie Pinot Noir. Je lehmiger die Böden werden, desto mehr Pinot Meunier findet man. Pinot Meunier macht mit über 60 Prozent den Löwenanteil der im Vallée de la Marne angepflanzten Rebsorten aus. Das Gebiet umfasst etwa 11.000 Hektar Rebfläche und ist damit das größte Gebiet der Champagne. Auch 35 Prozent des in der Champagne produzierten Weins kommt aus dem Vallée de la Marne und rund 50 Prozent des Grundweins für die Assemblagen der Champagner Cuvée ohne Jahrgang der ganzen Champagne. In der Assemblage spielt der breite und füllige Pinot Meunier oft die Rolle des Schlichters und Strukturgebers zwischen dem mineralisch frischen Chardonnay und der kräftigen Eleganz des Pinot Noir. So war es zumindest für lange Zeit, bis der Aufstieg der Winzer-Champagner und deren akribische Arbeit im Weinberg die Solo-Qualitäten dieser Rebsorte mehr als eindrücklich bewiesen haben. Man denke nur an einen Vigne d’Or von Tarlant oder die wahnsinnigen Basisqualitäten von Christophe Mignon…

Die im Vallée de la Marne öfter als in den anderen Regionen der Champagne auftretenden Spätfröste, sowie mehr Niederschlag und die kühleren Temperaturen kommen durch den Zusammenprall des eher kontinentalen Klimas aus dem Osten und des Klimas mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen. Die dadurch entstehenden Extreme können vom spät reifenden Pinot Meunier am ehesten weggesteckt werden, während Chardonnay und Pinot Noir stark darunter leiden. Pinot Meunier ist zudem durch den späten Austrieb auch die am wenigsten frostgefährdete Rebe der Champagne, was seine weite Verbreitung im Valée de la Marne mit begründet. Das kühlere Wetter könnte sich in den nächsten Jahren als Trumpf erweisen und schon jetzt ziehen viele Jungwinzer in die Gegend. Die Weiten des Vallée de la Marne sind mit der Côte des Bar die vibrierenden Epizentren der Winzerchampagne.

Der Pinot Meunier, der bisher im Schatten der berühmten Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir stand, zeigt hier seine Qualität in allen Facetten.

So gibt es einige Winzer in der Gegend, wie zum Beispiel Tarlant oder Laherte, die Pinot Meunier reinsortig ausbauen. Oder die Häuser Christophe Mignon und Mousse Fils, die den Pinot Meunier sogar in den Mittelpunkt stellen. Erwähnenswert bei Laherte ist auch die Vielseitigkeit, so werden nicht nur die drei Haupt Rebsorten der Champagne, Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier sortenrein ausgebaut, auch Petit Meslier, von der es nur noch minimale Bestände gibt, wird hier ausgebaut. Auch auf der großen internationalen Bühne muss sich das Vallée de la Marne nicht vor den anderen Regionen verstecken, die hier ansässigen Winzer sind sicher keine Unbekannten. Große Namen wie beispielsweise Pol Roger, Deutz, Moet und auch Jacquesson sind im Vallée de la Marne ansässig. Das Vallée de la Marne und insbesondere die aufstrebenden Regionen abseits des Mainstreams werden in Zukunft sicher noch für Gesprächsstoff sorgen.