Santorini ist die Heimat der spannungsgeladensten und herausragendsten Weine Griechenlands! Nicht ohne Grund sahnen sie Jahr um Jahr Topbewertungen ab.

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Im Überblick

Weinregion Santorini

Die traumhaft schöne Mittelmeerinsel in der südlichen Ägäis ist für ihre strahlend weißen Gebäude mit blauen Dächern berühmt. Sie ist zudem die Heimat der spannungsgeladensten und herausragendsten Weißweine Griechenlands!

Weinregion Santorini

Geschichte

Wein wurde auf Santorini schon zur Bronzezeit von der minoischen Kolonie erzeugt, welche die Insel damals bewohnte. Santorini sah jedoch zu der Zeit geologisch noch ganz anders aus als heute. Ihre heutige Form entstand nämlich erst als im 17. Jahrhundert vor Christus ein katastrophaler Vulkanausbruch die Landschaft dramatisch veränderte. Die Explosion verursachte einen riesigen Tsunami, dem die Auslöschung der minoischen Zivilisation zugeschrieben wird. Der Großteil Santorinis versank im Meer, der Sage nach ist das der Ursprung des Atlantis-Mythos. Der heutige halbmondförmige Archipel von Santorini ist lediglich der nicht untergetauchte Teil der Caldera dieses Vulkans. Der Vulkan ist übrigens immer noch aktiv und brach das letzte Mal 1950 aus.

Das letzte Jahrhundert lief für die Einwohner von Santorini nicht immer glatt. Haupteinnahmequelle war für lange Zeit der Export von Kapern, Trauben und Kirschtomaten. Aber bei einem schweren Erdbeben in den 1950er-Jahren wurde die komplette Infrastruktur der Insel zerstört. Auch die Landwirtschaft – und damit eben auch diese wichtige Einkommensquelle Santorinis – wurde fast komplett ausgelöscht. Die darauffolgenden Jahrzehnte waren für ihre Einwohner unglaublich hart. Erst als es in den 1970er Jahren mit dem Tourismus losging und die Insel zum wahrhaften Magneten für Urlauber wurde, kam die Trendwende.

Die Besitzer waren Visionäre und legten großen Wert darauf, dass die gesamte Weinindustrie der Insel wieder aufgebaut wurde.

Die Wein-Erfolgsstory gibt es ebenfalls noch nicht allzu lange. Bis vor kurzem hatten die Traubenbauern hier Mühe über die Runden zu kommen. Die meisten Trauben wurden Ende des letzten Jahrhunderts von der einzigen, großen, ortsansässigen Genossenschaft zu Wein gemacht. Ein paar Familien machten zudem nebenbei ihren eigenen Wein, hauptsächlich für den privaten Konsum. 
Boutari war das erste Weingut vom Festland, das sich in den 1980ern auf Santorini niederließ. Die Besitzer waren Visionäre und legten großen Wert darauf, dass die gesamte Weinindustrie der Insel wieder aufgebaut wurde. Sie setzten auch die Messlatte für Qualitätsstandards höher an, indem sie perfekt reife Trauben wesentlich früher als traditionell üblich ernteten. Moderne Edelstahltanks mit Temperaturkontrolle wurden ebenfalls von Boutari eingeführt. Der inzwischen leider viel zu früh verstorbene Haridimos Hatzidakis kam als Winzer für Boutari nach Santorini, bevor er 1996 seinen eigenen Weinberg kaufte. Auch das Weingut Gaia wurde erst in den 1990ern gegründet. Zu dieser Zeit entwickelte sich enorm viel Momentum auf Santorini – heute zählen diese Weingüter zu den renommiertesten Weingütern Griechenlands. Ihre Vision maximale Qualität zu produzieren hat nicht nur die Weinbranche Santorinis transformiert, sondern ganz Griechenland inspiriert.
 

Wurzelechte Rebschätze auf kargen Böden

Weinberge sind hier überall verstreut, aber der Großteil befindet sich im Zentrum und entlang der Westküste der Insel. Sie liegen in flachen Lagen, auf bis zu 300 Höhenmetern. Santorini besitzt unglaublich karge, vulkanisch beeinflusste Böden, die fast ganz und gar keine organische Humus-Schicht haben. Der Boden ist sogar so unfruchtbar, dass nicht mal Olivenbäume auf ihm gedeihen können! Ein Großteil des Bodens ist schwarz gefärbt und besteht aus vulkanischem Basalt, der auf Kalkstein und Schiefer sitzt. Aufgrund des Mangels an Tonböden hat sich die Reblaus nie durchgesetzt. Viele der Reben auf Santorin sind wurzelecht und haben Wurzelsysteme, die mehrere hundert Jahre alt sind. Diese Kronjuwelen der Griechischen Weinkultur produzieren absolut winzige Erträge, dafür aber oft herausragende Qualitäten.

Küstenlinie von Santorini

Trockenes Klima, mundwässernde Weine

Das mediterrane Klima ist heiß und knochentrocken. Auf Santorini sind keine Flüsse oder Seen vorhanden, die zur Bewässerung dienen könnten. Daher sind Morgennebel und Tau für einen Großteil der Vegetationsperiode die einzige Möglichkeit der Reben Wasser aufzunehmen. Um den Tau so gut wie möglich einzufangen, werden die Rebstöcke in einer tief liegenden Korbform namens »Kouloura« oder auch »Stefani« genannt erzogen. Diese Trainingsmethode dient auch dazu, sowohl die Reben als auch die Früchte vor den stürmischen Winden zu schützen, die regelmäßig über die Insel fegen und außerdem ist die Erziehung gleichzeitig ein super Sonnenschutz für die empfindliche Traubenhaut.

Die besten Assyrtiko kommen top Riesling in ihrer Salzigkeit, Säurestruktur und Fähigkeit die Mineralik des Bodens im Wein widerzuspiegeln sehr nahe.

Die vibrierende Assyrtiko

Die weiße Assyrtiko ist mit Abstand die meistangebaute Rebsorte und macht etwa 80 Prozent aller Rebstöcke auf Santorini aus. Die besten Assyrtiko kommen top Riesling in ihrer Salzigkeit, Säurestruktur und Fähigkeit die Mineralik des Bodens im Wein widerzuspiegeln sehr nahe. Mit ihrer fast gigantischen Spannung sind sie Rieslingen häufig gar nicht so unähnlich. Athiri und Aidani sind beliebte Verschnittpartner der Assyrtiko. Obwohl Aidani auch gelegentlich singulär vinifiziert wird und cremige, duftige Weine erzeugt. Aus den weißen Rebsorten wird auch einer der besten Süßweine der Welt, der Vinsanto, aus getrockneten Trauben gemacht. Totz des hohen Zuckeranteils sind die Weine nicht schwer, dank der mundwässernden Säure, die eine herausragende Balance zur Süße bietet.

Nur 15 Prozent der Weinberge von Santorini sind roten Trauben gewidmet. Mandilaria und Mavrotragano sind die wichtigsten davon. Sortenreine Mavrotragano-Weine bringen dunkle Weine mit einer leicht kräuterigen Nase hervor.