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Im Portrait

Velich

Keller vom Weingut Velich

Gegründet wurde das Weingut von Otto Velich im Jahr 1933 zunächst im Nebenerwerb. Erst seit Beginn der 90er Jahre wird sich hier voll und ganz auf den Weinbau konzentriert. Während sich Roland Velich sich mit seinem Projekt MORIC selbständig machte, entschied sich sein Bruder Heinz dafür, das Familienweingut in Apetlon am Neusiedlersee weiterzuführen.

Plötzlich war es den Velichs klar: Was für alle anderen gerade noch ein Traum ist, haben sie quasi direkt vor der Haustür stehen: Chardonnay von alten Reben!

Der Neusiedlersee ist eigentlich insbesondere für seine Süßweine bekannt, aber hier im Herzen des Naturschutzgebietes »Seewinkel«, fokussiert sich Velich auf die Produktion kraftvoller, trockener und überwiegend im Holz ausgebauter Weißweine. Eine weise Entscheidung, denn das Weingut Velich kann nämlich die vielleicht ältesten Chardonnay-Reben Österreichs sein Eigen nennen. Im Jahr 1959 in der Annahme gepflanzt, es handele sich hierbei um Weißburgunder – Chardonnay gab es hier zu der Zeit noch gar nicht. Viele Jahre hielt man den Wein zunächst auch weiterhin für Weißburgunder, bis in den 90er Jahren dann der Trend hin zu »internationalen« Rebsorten immer weiter aufkam und viele Betriebe begannen, Chardonnay und Sauvignon Blanc zu pflanzen. Plötzlich war es den Velichs klar: Was für alle anderen gerade noch ein Traum ist, haben sie quasi direkt vor der Haustür stehen: Chardonnay von alten Reben! Also gingen Heinz und Roland, der damals noch im Familienbetrieb mitarbeitete, los, um Barrique-Fässer zu kaufen. Immer mit der Vision im Kopf, einen großen Chardonnay nach burgundischem Vorbild zu vinifizieren. Und tatsächlich – der Wein konnte sich durchaus problemlos neben seinen Verwandten aus dem Burgund sehen lassen! Ob Top-Sommeliers, Kritiker oder Weinsammler; alle wollten diesen Chardonnay der Velichs probieren.

Ein grandioses Zusammenspiel aus Terroir und Handwerk

Aus einem anfänglichen Experiment wurde mit dem »Tiglat« also ziemlich schnell eine Legende geboren und der Erfolgszug kam ins Rollen. Erst dann wurde den Velichs erst so richtig bewusst, was für ein Potenzial im burgenländischen Chardonnay steckt. Das Erfolgsrezept hat sich bis dato auch nicht geändert: Ausgangspunkt sind die Spitzenlagen mit altem Rebbestand. Die Weine werden sehr schonend und vor allem mit viel Geduld im Holz ausgebaut. Für Tiefe, Textur und Struktur belässt Heinz Velich seine Weine lange auf der Vollhefe und füllt sie unfiltriert auf die Flasche.

Das Ergebnis sind sehr spannende und komplexe Weißweine, die sich stilistisch zwar schon deutlich am Burgund orientieren, aber keine Kopien sind – sondern völlig eigenständige Unikate. Wir finden hier häufig den Drahtseilakt zwischen reduktiver Spannung und leicht oxidativen Noten, viel Mineralität aus Kreide, Kalk und Feuerstein. Frucht spielt nie die erste Geige, genauso wenig wie vordergründige Säure. Velich Weine sind dennoch stets erfrischend und lebendig, sie definieren sich aber vor allem über Mundgefühl und Textur – eben durch ein grandioses Zusammenspiel aus dezentem Gerbstoffgrip und feiner Säureader. Dafür lieben wir diese großartigen Terroirweine.