Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs 2019

Wittmann Riesling Westhofen Morstein 2019

BIO

VDP

Limitiert

Zum Winzer

100+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2052
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 100+/100
Suckling: 100/100
Falstaff: 97/100
Weinwisser: 19/20
Vinum: 96/100
Parker: 95–96+/100
Gerstl: 20+/20
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs 2019

100+
/100

Lobenberg: Morstein ist eine kühle Lage auf 250 Meter Höhe. Der untere und mittlere Teil besteht aus reinem Kalkstein. Kalk und Tonmergel auf einem Kalksteinfels. Demensprechend eine hohe Eleganz. Der tendenziell niedrige Alkoholgehalt entspricht nie der Power, die dieser Wein tatsächlich hat. Philipp gärt seine Weine immer durch auf unter drei Gramm Restzucker pro Liter. Seine Lagen liegen im Morstein auf 280 Meter Höhe, in Rheinhessen spricht man dann von «oben auf dem Berg». Darüber lächelt man in anderen Weinregionen, aber man muss bedenken, dass pro 100 Höhenmeter ein Temperaturunterschied von zwei Grad gegeben ist. Außerdem ist es dort oben viel windiger. Morstein und der Versteigerungswein La Borne sind dementsprechend immer die feinsten Weine, obwohl sie so viel Power haben. Zu 2019 braucht es einige Sätze: Im Frühjahr war mit Austrieb und Blüte sehr spät, ein deutlicher Verzug. Der Sommer war heiß und trocken, wenig Regen, dennoch wenig Wasserstress und kein Stillstand im Weinberg. Es galt darum mit perfekter Laubarbeit Schutz vor Sonnenbrand zu schaffen, alle Toperzeuger haben das 2018 gelernt. Biodynamiker sind zusätzlich gesegnet durch die höhere Resistenz der gesunden Rebstöcke, auch verläuft die Reife etwas rascher. Der späte Austrieb war ein Segen, die Ernte erfolgte 3 Wochen später als 2018. Dazu kamen kalte Nächte im Herbst, die hohen Tag-Nacht-Unterschiede sorgten ganz wesentlich für die überragende Frische des ansonsten perfekt reifen Jahrgangs. Und das bei moderaten 12,5% Alkohol bei allen Rieslingen. Wahnsinnige Spannung und Frische in cremig mineralischer Konsistenz bei hoher Reife. Dazu eine filigrane Leichtigkeit und spielerische Finesse über viel Substanz, ein langes Leben ist diesen aufregenden Weinen sicher. 2010 mit 2018 vereint. Was für ein Jahrgang. Wie kann das sein bei einem so warmen und trockenen Jahrgang fragt man sich? Der Klimawandel macht´s möglich wenn die anderen Begleitumstände, wie zum Beispiel späte Lese und kühle Herbstnächte stimmen und der Winzer in der Weinbergsarbeit die Notwendigkeiten gut und jahrgangsflexibel analysiert und dann zur Perfektion neigt. Aber ich war positiv vorgewarnt von Bordeaux, dieser Charakter der Frische bei totaler Reife zieht sich durch Europa. Perfekt! Den Morstein nach dem Brunnenhäuschen zu verkosten, ist der einzig richtige Weg, weil das Brunnenhäuschen so unglaublich freischwebend, filigran und abgehoben ist. Morstein ist zwar auch extrem elegant, auch sehr erhaben, er hat aber deutlich mehr Druck in der Nase, ist auch vielschichtiger, komplexer in alle Richtungen, auch zur Kraft und dichteren Mineralik. 2019 Morstein – am Abend des ersten Verkostungstages – ist so was von verblüffend gut. Wir haben die aufregende Nase mit einer Frische und hoher Mineralität wie aus dem Jahrgang 2010. Gleichzeitig haben wir die fast zuckerige, reife Frucht aus 2018. Wow, was ist das groß, was ist das pikant. Der Oszillograph ist unglaublich in seiner ganzen Höhe. Der Wein ist im Mund ein viel zu junges Ereignis. Nach dem filigranen Brunnenhäuschen ist der Morstein superelegant, aber dabei doch der reine Kraftmeier, polteriger, mit so viel Druck und so viel Power. Der schlägt einem richtig in die Fresse. Reife Quitte, reifer Boskoop neben Mango und Zitronengras, Blumigkeit und unglaublich viel salzige Kalksteinlänge. Das Ganze steht für Minuten, will gar nicht schwinden. Und trotzdem ist das kein fetter Wein, trotzdem ist dieser Rheinhesse immer noch viel feiner und eleganter als die mehr zur Kraft laufenden Pfälzer. Verglichen mit einem Pechstein ist dies ein filigranes Wunderwerk, ein Moselaner Wein, und trotzdem hat er so viel Power, so viel Druck, dabei so viel Eleganz und diesen wahnsinnigen Tanz wischen der totalen 2010er-Frische und der 2018er-Reife. Der Wein muss viel länger weggelegt werden. Wenn sie 2018 so langsam ausgetrunken haben, können sie langsam an 2019 denken. Der Wein hält Jahrzehnte, das ist sicher. Groß und aufregend, spannungsgeladen. Aber, und das muss man auch immer dazusagen, der Wein vermittelt eine wahnsinnige Trinkfreunde, er hat unglaublich viel Zug und Saftigkeit. Wenn ich in diesem Jahr vier Mal glatte 100 für die Großen Gewächse von Philipp vergebe, dann entspricht das eben genau der Historie seiner Weine. Wir müssten langsam die 100 erweitern. Für Riesling GG 2019 müsste ich auf jeden Fall mit dem Brunnenhäuschen und dem Morstein die 101 und die 102 Punkte vergeben. Wie die nach oben offene Richterskala für Erdbeben, das ist doch bei diesem Wein auch mehr denn je zuvor? Lassen wir die Skala zu, die Weinjournalisten müssen diesen Schritt zuerst gehen. 100+/100

100
/100

Suckling über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Suckling: Let go of the narrow human world and fall into this expansive dry riesling that busts out of the conventional framework for the grape variety. And that's what makes it so difficult to describe. However, there is certainly more yellow fruit (mirabelle, but also a hint of pineapple) than white (some ripe pear) and the minerality is huge, yet totally precise and delicate. The finish really doesn't want to stop! From biodynamically grown grapes with Respekt certification. 100/100

97
/100

Falstaff über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Falstaff: Dieser Morstein zeigt sich eindrucksvoll auf nuancierte Art und Weise: Im Duft zuerst fein und zurückgenommen, dabei doch präzise. Am Gaumen schlank, seidig und doch von kraftvoller Intensität, fein ziselierte Säure, eng und fein verwoben, gegenwärtig und doch entschwebend. 97/100

19
/20

Weinwisser über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Weinwisser: Extrem tiefgründiges, kühles, weit gefächertes und sehr mineralisches Bouquet mit Zitrusfrüchten und kalkigen Anklängen, enorm druckvoll und durchweg pikant-gelb-würzig, à point reife weisse Früchte und weisser Pfeffer. Im Mund konzentriert und straffgezogen, «straight» wie eh und je mit der Wittmann’schen Schubkraft, dicht gewoben, viel Zitrusfrucht, dazu «pudrige» Mineralität und kandierte Gelbfrüchte im Duett. Grosser Morstein. 19/20

96
/100

Vinum über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Vinum: Sehr weinige Nase, im Mund ein leichter Kräuterkick, klare Konturen, Salzigkeit auf der Zunge, lang rauchig, schmelzig. 96/100

95–96+
/100

Parker über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Parker: The 2019 Morstein Riesling GG is open and chalky on the intense, deep, elegant and refined lemon-scented nose. Lush and precise on the palate, this is a refined, enormously energetic and silky-textured dry Riesling with very fine tannins, great tension, finesse and stimulating salinity. Morstein fans shouldn't miss the 2019! Tasted as a sample in April 2020. 95-96+/100

20+
/20

Gerstl über: Riesling Westhofen Morstein Großes Gewächs

-- Gerstl: Schon im Duft ist das ein Filigrantänzer der sinnlichen Art, alles ist superfein, jede der vorhandenen 1000 Duftnoten erscheint nur ganz zart angetönt, das kitzelt die Nase, ist schon wieder weg, nur um dann in verwandelter Form gleich wiederaufzutauchen. Das ist kein Duft für oberflächliche Betrachter; wer dem nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt, verpasst ein Naturschauspiel der Sonderklasse. Genau gleich geht es am Gaumen weiter: Morstein ist immer raffiniert, aber der Jahrgang 2019 setzt da nochmals einen drauf, vermutlich ist es der Hauch mehr Frische, der die Eleganz auf die absolute Spitze treibt. Das ist ein Überwein in Sachen Raffinesse, ein eindrückliches Wunder der Natur. Die verführerische Süsse kommt voll aus dem Extrakt, der Wein ist knochentrocken, verleiht ihm zusätzliche Noblesse. Das ist so ein Wein, den man gedanklich gar nicht richtig erfassen kann, man muss ihn mit dem Herzen fühlen, so erlebt man unglaubliche Glücksgefühle. Ich empfehle, höchstens 1 Flasche jung zu probieren, legen Sie den Rest mindestens 10 Jahre weg, das wird der Himmel auf Erden. 20+/20

Mein Winzer

Wittmann

Das Weingut Wittmann existiert seit vielen Generationen. Inzwischen führt Philipp Wittmann das Weingut in langer Familientradition. Die Eltern, Elisabeth und Günter, sind schon noch tatkräftig dabei, aber sie erkannten sehr früh das unbändige Qualitätsstreben und die Führungsqualität des Sohnes, und...

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