Chateau La Mondotte 1er Grand Cru Classe B 2022
- 2
- Merlot 80%, Cabernet Franc 20%
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2033–2066
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 97–100/100
- Terre de Vins: 98–99/100
- Falstaff: 98/100
- VVWine: 97–99/100
- Wine Cellar Insider: 97–99/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: La Mondotte, , 33330 Saint Emilion, FRANKREICH
Chateau La Mondotte 1er Grand Cru Classe B 2022
/100
Lobenberg: 80 Prozent Merlot und 20 Prozent Cabernet Franc. 45 Hektoliter Ertrag pro Hektar. Gelesen wurde vom 3. bis zum 23 September. Zu 40 Prozent im neuen Holz ausgebaut. Die Nase gegen meine Erwartungen: viel feiner, schwebender, schicker! Schwarze Kirsche, aber eher schlank bleibend. Zwar eine feine Süße dahinter, aber nichts Wuchtiges. Alles ist spielerisch mit hellen Veilchen und heller Lakritze. Nichts Schweres, gar nichts Üppiges. Polierter Mund mit extrem seidigen Tanninen, das Ganze ist sehr spielerisch. Gute Länge mit feinem Salz und Kalkstein. Ein sehr feiner Wein, eine Köstlichkeit, ein hedonistisches Leckerli! Er ist leider nur viel zu teuer, sonst wäre das ein perfekter Wein für jeden Tag. 97-100/100 *** La Mondotte ist das Spitzenweingut von Graf Neipperg von Canon La Gaffelière. Es liegt in bester Lage ganz oben auf dem Kalksteinplateau von Saint-Émilion, in einem Dreiecksverhältnis zwischen Troplong Mondot und Tertre Roteboeuf. Allerbestes Kalkstein-Terroir mit leichter Lehm-Sand-Auflage. Das Weingut ist Bio-zertifiziert.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Terre de Vins über: Chateau La Mondotte 1er Grand Cru Classe B
-- Terre de Vins: Beeindruckende Interpretation des Jahrgangs 2022 in La Mondotte, einem Terroir, das für seine natürliche Kraft bekannt ist. Es ist nicht nötig, in einem Saal mit perfekter Akustik laut zu singen; hier hat man die Lautstärke gesenkt, aber die Intensität ist immer noch präsent, sie hallt nach, vibriert und hält an. Es ist ein Wein von fast kalter Konzentration, ein Saft aus Brombeeren und Tinte. Blonder Tabak, heißer Stein und Seekiefer. Der Mund ist sehr nachvollziehbar, blutrünstig und sezernierend. Die Tannine sind pudrig, ganz taktile Empfindung, mineralisch, dynamisch. Sicherlich ein sehr großer Mondotte, für alle Altersgruppen. 98-99/100
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Falstaff über: Chateau La Mondotte 1er Grand Cru Classe B
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Nuancen von Lakritze, schwarze Kirschen und Mandarinenzesten, kühles Bukett, mineralischer Touch. Straff, stoffig, elegant, frischer Säurebogen, reife, tragende Tannine, rotbeerig und lebendig im Abgang, finessenreicher Stil, ein facettenreicher Speisenbegleiter. 98/100
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VVWine über: Chateau La Mondotte 1er Grand Cru Classe B
-- VVWine: Dunkelfruchtig mit Kirschen, Pflaumen und Brombeeren, diese Nase zeigt Tiefgang, eine mineralische Note, dazu findet man viel Würze in diesem Bouquet. Der Gaumen ist vollmundig, sehr opulent, süsse Frucht, das hat viel Volumen, eine top Struktur, trotz der Fülle ist der Wein vertikal, hat ein faszinierendes Rückgrat, messerscharfe Tannine, grandiose Säure. Ein Monument, eine Eisenfaust im Seidenhandschuh. 97-99/100
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Wine Cellar Insider über: Chateau La Mondotte 1er Grand Cru Classe B
-- Wine Cellar Insider: Deeply colored, the wine is concentrated, powerful, long, rich and intense. The fruits coat your palate with its layers of black and dark red fruits. The tannins are ripe. the fruits are sweet, lush, and opulent, as well as vibrant and elegant. The lengthy finish balances its mineral driven side with its power and freshness. The wine blends 80% Merlot with 20% Cabernet Franc, 14% ABV. The harvest took place September 3 - September 9. 2027-2060. 97-99/100
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Gerstl über: Chateau La Mondotte 1er Grand Cru Classe B
-- Gerstl: Wie dieser Duft die Nase verwöhnt, ist unbeschreiblich. Sehr zart, aber immens komplex, das kommt gewaltig aus der Tiefe. Ein absolut betörender Terroirduft, von Leder über Tabak, Kräuter und Gewürze bis zu einem sinnlichen Hauch schwarze Trüffel. Ein Auftakt wie Samt und Seide, da sind Massen von Tanninen, aber superfeine, ich spüre sie kaum. Der Wein schwebt förmlich über den Gaumen, das ist ein grosses Meisterwerk mit beinahe burgundischer Feinheit, ein göttliches Getränk. 20/20
La Mondotte
La Mondotte ist eines der Kunststücke, die der hochbegabte Stephan von Neipperg präsentiert. Die vier Hektar Rebfläche von La Mondotte sind zu 3/4 mit Merlot und zu einem Viertel mit Cabernet Franc bestockt, die Reben sind im Schnitt 35 Jahre alt.