Lobenberg: Das Weingut Conterno Fantino liegt in Monforte d´Alba. Bereits seit vielen Jahren wird hier zertifiziert biologisch gearbeitet. Im Keller werden alle Weine komplett entrappt und spontan im Stahl vergoren, die Beeren werden nicht angequetscht. Rund zwei Wochen dauert die Gärung in den Rotofermentern, die hier verwendet werden. Die Häute platzen durch diesen Prozess von selbst auf. Nach zwei Wochen werden die Schalen rausgenommen und der Wein für eine Woche sedimentiert, anschließend geht er direkt ins Barrique. Ein Drittel Neuholz, zwei Drittel gebrauchtes Holz. Auch die Malo findet im Barrique statt. Winzer Fabio Fantino schwört darauf, weil es die Farbe stabilisiert und die auftretende Mikrooxidation dem Wein reduktive Noten nimmt – ein Grund, warum die Weine hier im Vergleich zu den Nachbarn deutlich dunkler sind. Nach einem Jahr im Barrique wird die Hälfte des Weins in größere Fässer umgezogen. Alle Baroli werden bei Conterno Fantino so erzeugt und dann nach 2,5 Jahren auf Flaschen gefüllt. 2013 war der erste Jahrgang dieses Weines. Conterno Fantino hat neben den eigenen Weinbergen diesen Weinberg für 30 Jahre auf Langzeit gepachtet. Die ältesten Reben wurden 1969 gepflanzt. Der Vigna Pressenda ist eine 1,2 Hektar große Sublage im Cru Castelletto. 380 Meter Höhe auf leichteren, etwas sandigeren Böden in Süd-Ost Exposition. Die Reben sind nach Südosten exponiert, Richtung Serralunga, gegenüber von Vignarionda. Die Lese war dieses Jahr zwischen dem 7. und 12. Oktober abgeschlossen. Die 2021 wurden etwas später als sonst Ende April 2024 abgefüllt. Dieser Jahrgang ist qualitativ einer der größten in der Geschichte des Weinguts. Leuchtendes Rubinrot. Intensive, schwebende aromatische Nase. Fein rauchig mit Teer, Vanille, Zedernholz, getrocknetem Heu und ätherischer, schwebender Kräuterwürze. Reife und opulent intensive rote und schwarze Kirschen, Brombeeren, getrocknete Cranberries, dichte getrocknete rote und gelbe Blüten mit ätherischen Kräutern. Diese Aromen schieben intensiv und opulent aus dem Glas. Auch im Mund ist dieser Stoff beeindruckend! Er hat eine herausragende Balance aus frischer Säure, fein polierten, ultra vielen, monumentalen, griffigen Tanninen und saftiger, beinahe verschwenderischer Frucht. Die Tannine sind monumental und griffig, aber zugleich total harmonisch abgestimmt und in Balance mit der vielen Frucht. Schwarzkirschen und Brombeere bleiben mit einem Hauch Lakritz und dunkler Schokolade sowie erhabenen Aromen von rauchigem Teer lange auf der Zunge. Der Wein hat eine imposante Struktur für den Keller und braucht mindestens weitere fünf Jahre in der Flasche, bevor er in sein erstes Trinkfenster kommt. Dabei ist der Vigna Pressenda eigentlich immer der eleganteste und zugänglichkeit Wein des Weinguts. Das Weingut Conterno-Fantino scheint es jedes Jahr zu schaffen, noch eine Qualitätsschippe drauf zu legen. Und 2021 stimmt einfach alles – das ist ein großer klassischer Barolo!
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.