Lobenberg: Eine Auslese der kargsten Teile des Weinberg und der ältesten Rebstöcke, eine Weinbergsselektion. Früher war es meist eine Auswahl der besten Trauben, aber jetzt ist es wirklich eine Auswahl nur der ältesten Rebstöcke. Aber das war der falsche Weg für Tim, hier geht es nur über den Boden sagt Tim. Er braucht die kargen Böden ohne Erdauflage für die Spontangärung. Ausbau im Tonneaux. Spontanvergoren und komplett unfiltriert abgefüllt. Und auch identisch zum Weißburgunder sind die verblüffende Mineralität und Kühle wie bei den Rieslingen. Was sofort auffällt ist, dass hier kein üppiges Volumen in die Nase strömt, sondern eine feine Cool-Climate Frische. Um es mit Tim Fröhlichs Worten zu sagen: „Das hat Feuerstein wie noch was“. Das ist schon ein enormer Extremismus in der Art, eben typisch Tim Fröhlich. Wild, würzig, steinig, mit feiner Reduktionsnote. Straff, kühl und fest, mit total reifer, aber präziser Frucht. Beim Weißburgunder muss man sich schon anstregen, um diese Wildheit zu bekommen sagt Tim, beim Chardonnay kommt das ganz von selbst, weil er mehr Bodencharakter transportiert. Die Nase zeigt initial nur nasses Gestein, kühlen Rauch, grünen Speck und ausgepresste Limette. Auch hier gibt es keine Malo, für Tim verlieren die Weine etwas den salzigen Grip durch die Malo, deshalb hadert er damit. Was für ein irrer Mineralgrip im Mund, salzig, griffig, feintexturiert. Im Mund eine wahnsinnige Frische, sehr straight, gar nicht so extrem wie die Nase vermuten lies. Keine Frage, das ist schon enorm steinig, aber eben nicht karg, man hat die Wildheit und Steinigkeit der Lage auf der Zunge, aber es waren total reife Trauben, daher ist es auch gewissermaßen charmant und angenehm zu trinken in all seiner Radikalität und Fokussierung auf den Feuerstein. Schmeckt wie ein kühlerer, schlankerer Chassagne-Montrachet