Lobenberg: Pranzegg, ein biodynamischer Mini-Freakerzeuger bei Bozen, der in penibelster Handarbeit alte Weinberge in steilen Hochlagen bewirtschaftet. Nur wenige Hektar Betriebsgröße und nur wenige Tausend Flaschen Gesamtproduktion. Das ist also ultrararer Stoff. Angebaut im Steilhang ohne Traktoren. Alte Reben in traditioneller Pergola-Erziehung. Lehmreicher Sandboden mit einem tiefen Untergrund aus Porphyr, Basalt und Granit. Ohne Temperaturkontrolle mit einem hohem Rappenanteil von ungefähr 50 Prozent im Holzgärständer spontan vergoren. Vier Wochen langer Maische Kontakt, bevor der Trester abgepresst wird. Zwei Wochen davon mit untergetauchtem Trester – eine Technik, wie man sie als »Capo Submerso« auch aus der traditionellen Barolo Herstellung kennt und die zur sanfteren Extrahierung der Tannine führt. Der Ausbau erfolgt nach der Gärung erst 12 Monate lang im großen Holzfass und anschließend für weitere 10 Monate im Beton. Händisch abgefüllt ohne Filtration und Schönung. Elegant leuchtendes Rubinrot mit einem Hauch Orange. Aromen eines süßen, würzigen Brombeerestrauchs, reifer roter Apfel, etwas Ingwer, würziger Wachholder und Holunder. Der Wein duftet regelrecht nach Waldboden, zart rauchiger Graphit Mineralität und nach Schwarztee mit Frucht, in die Lady Grey Richtung gehend. Sehr intensiv, dunkelwürzig, charakter und geheimnisvoll. Der Mund ist wunderbar samtig und geschliffen – eine wahre Freude! Dunkelbeerig und anschmiegsam fließt dieser Vernatsch über den Gaumen und wird zugleich von seiner lebhaften, eleganten Säurestruktur in luftige Höhen getragen. Die Tannine sind fein griffig und harmonieren mit der Säure des Weins. Ein frischer und super-saftiger Wein, der leichtfüßig und doch einnehmend-intensiv daherkommt. Vernatsch kann eben auch elegant und fein! Pranzegg ist eh ein eigener Kosmos.