Wein für den Nachwuchs

Sie fragen, Lobenberg antwortet: Frage #4.

Jeden Tag nutzen viele unserer Kunden die Möglichkeit Heiner Lobenberg nach seiner Meinung oder einer persönlichen Weinempfehlungen zu fragen. Die Fragen reichen dabei von eher allgemeinen Formulierungen bis zu detailreichen Szenarien. Es freut uns zu sehen wie aktiv und mit welcher Begeisterung unsere Kunden sich mit dem Thema Wein auseinandersetzen. Deswegen werden wir zukünftig die spannendsten Fragen in unserem Blog veröffentlichen – damit alle daran teilhaben können.

Für die vierte Folge der neuen Blog-Version von »Sie fragen, Lobenberg antwortet« haben wir die Frage von Andreas B. ausgewählt.

Sie fragen:

Hallo Herr Lobenberg,

ich hätte zwei Fragen an Sie, zu denen ich mich über Ihre Meinung bzw. Rat freuen würde:

1) Ich würde gerne ein paar Flaschen eines guten 2013er für die nächsten 15+ Jahre lagern, um sie dann meinem jetzt 3-jährigen Sohn zu schenken (bzw. gemeinsam zu trinken :) ). Meine Eltern hatten das damals mit einem 74er Nuits-Saint-Georges so gemacht und der Genuss des dann 18 Jahre alten Weins war sicherlich ein prägendes Erlebnis für mich – das würde ich gerne meinem Sohn auch weitergeben … – leider war 2013 in Frankreich ja kein wirklich toller Jahrgang, insofern meine Frage nach Ihrer Empfehlung. Ich würde aktuell einen Châteauneuf-du-Pape anpeilen, da es in der südlichen Rhône ja angeblich nicht so schlecht war in diesem Jahr. Aber wenn es halbwegs bezahlbare Bordeaux oder Burgunder geben sollte (bis/um 50 Euro), würde ich auch das gerne in Erwägung ziehen – was würden Sie empfehlen?

2) Da ich leider keinen Keller habe, der zur langfristigen Weinlagerung geeignet wäre, spiele ich derzeit mit dem Gedanken einen Weinkühlschrank zu kaufen. Gibt es nach Ihrer Meinung hier Optionen, die im Preisbereich bis 500/600 Euro angesiedelt wären oder kann man eigentlich wirklich nur die teuren Geräte von Liebherr et al. ab ca. 1000 Euro aufwärts empfehlen?

Schonmal vielen Dank für Ihre Antwort
und beste Grüße,

Andreas B.

Lobenberg antwortet:

Lieber Herr B.,

das ist eine grandiose Idee!
Eigentlich sehe ich es gar nicht so, dass 2013 in Frankreich ein kleines Jahr war. Ja, in Bordeaux war es schwächer, aber im Burgund gab es wenig Schwächen, besonders nicht bei den Rotweinen. Bei diesen Burgundern würde ich mir keine Sorgen machen:

Der Olivier Bernstein ist darauf ausgelegt mit Reife genossen zu werden. Würde ich in den nächsten 5 Jahren noch nicht öffnen!

Der Chambolle Musigny ist ganz klassisch, wird sicher auch früher schon verführerisch charmant ausfallen.

Bei Pascal Marchand könnten Sie sogar wieder einen NSG mit in den Keller legen, das hätte doch was!

Das wären noch zwei Klassiker, bei denen ich finde, dass es sich lohnt noch ein paar Euro draufzulegen:

Zu Frage 2:

Ein bekanntes Problem. Ich würde ganz ehrlich an zwei Dingen nicht sparen: Klimaschrankproduzent und Größe. Der Schrank wird immer zu klein sein, also nicht vor großen Kapazitäten zurückschrecken. Sie holen sich damit ja auch die Möglichkeit ganz anders Wein einzukaufen, da Sie ihn jung kaufen können und ihn dann genussreif trinken. Liebherr oder Eurocave bauen da schon sehr verlässliche Modelle. So ein Schrank sollte ja auch 10+ Jahre überleben, sonst rechnet er sich nicht. Bitte unbedingt beachten: 100 Flaschen Kapazität bedeutet BDX-Flaschen. Wenn Sie fleißig mischen passen am Ende nur 80 rein ob der unterschiedlichen Flaschenformate. Und wenn Sie Platz haben, kann man auch wunderbar Dekanter gut temperiert verstauen und Weißweine ideal temperiert lagern. Ich denke, diese Investition lohnt sich.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Entdeckungsreise!
Ihr
Heiner Lobenberg

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