Lobenberg: Nach dem Tod des legendären Winzers Patrick Bize wird die Domaine von seiner Frau Chisa und deren Sohn weitergeführt. Bize ist für mich heute ganz klar die Nummer Eins der spannendsten Weine in der Region um Savigny. Ein klein wenig zur Natur hingehend stilistisch, aber das liegt nicht daran, dass die Domaine Naturwein keltern wollen würde, sondern einzig an der sehr naturbelassenen, minimal invasiven Arbeitsweise. Technik und Schwefel werden wenig eingesetzt, nur zur Abfüllung ein wenig. Es wird alles in Holz vergoren und ausgebaut, immer weniger Barriques, sondern mehr Demi-muids von 600 Litern. Die Pinot Noirs werden komplett als Ganztraube verarbeitet, in Holzcuve mit den Füßen eingemaischt und spontan vergoren. Ausbau für rund ein Jahr in gebrauchten Fässern. Die Abfüllung erfolgt ungeschönt und unfiltriert. Der 2018er kam 2025 aus der Domaine, die sehr gerne mit Late Release von mehreren verschiedenen Jahrgängen spielt. Die ältesten Reben in der Parzelle Aux Grands Liards sind Ende der 1930er Jahre gepflanzt, einiges in den 1970ern und zuletzt auch 2019. Die Parzelle liegt unterhalb des 1er Crus Aux Lavieres auf einem sehr roten, tonhaltigen und steinigen Boden. Entsprechend expressiv und charmant ist der Wein, der viel Brombeere, Olive, Veilchen und rauchigen Kalkstein zeigt. Wahnsinnig viel Energie im Mund, typisch Bize, so saftig und fokussiert trotz des heißen Jahrgangs. Dichte, samtige Tannine, aber die Frische obsiegt.