Lobenberg: Pechstein, der zweite große Star neben dem Kirchenstück. Und dieser Wein liefert auch einfach Jahr für Jahr! Das typische vulkanische Basaltgestein der Über-Gemeinde Forst ist hier im Pechstein mit dichtem Ton und Sand vermischt. Das hat einerseits definitiv die mystische Rauchigkeit, die so typisch ist für diese Lage. Feuerstein und dunkle Erdigkeit. Tief, fast schwarz, dunkel-reduktiv. Ein Wein, der zurecht seine Liebhaber hat, denn er sticht immer heraus. Dann kommt aber so eine Klarheit, eine an reinen Kalkstein erinnernde, helle Mineralität dazu. Muschelschale und Meeresbrise, auf Stein gerollte Zitrone, Zitronenöl, feine Kräuter. Eine geballte, kraftvolle, aber gleichzeitig auch sehr elegante Nase, deutlich weniger auf Frucht gebaut als die Deidesheimer Lagen. Etwas kühler und zugeknöpfter wirkend, wie das oft mit Forst der Fall ist. Die Mineralität dominiert. Der Mund kommt dann schön scharf geschliffen, aber zugleich total fein und elegant. Die Säurestruktur ist erhaben und samtig, dennoch vibrierend bis in den langen Abgang. Dramatischer Spannungsbogen, kernig und saftig in der Mitte, dann wieder zupackend salzig und mit rauchig-feiner Zitrusfrucht. Das ist straight, das ist pur und karg, zupackend und nimmt einen wirklich mit. Beeindruckend, aber kein Schmeichler, hier ist schon ordentlich Kraft dahinter. Unumstritten ein großer Riesling!