Pio Cesare: Barolo Pio 2021

Pio Cesare: Barolo Pio 2021

2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2050
Verpackt in: 6er
9
tanninreich
strukturiert
pikant & würzig
3
Lobenberg: 96/100
Suckling: 96/100
Wine Enthusiast: 94/100
Parker: 94/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Pio 2021

96
/100

Lobenberg: Dieser Barolo ist ein Blend aus Lagen in fünf verschiedenen Dörfern. Ravera aus Novello, Gustava und Garretti aus Grinzane Cavour, Ornato, Briccolina, La Serra und Lirano aus Serralunga, Mosconi aus Monforte und Roncaglie aus La Morra. Im Hause Pio Cesare hat man von alters her auf den Barolo aus einem Blend geschworen, wie das auch immer noch Bartolo Mascarello und andere Traditionalisten machen. Die verschiedenen Lagen werden bereits vor der Gärung zusammengeführt, dann folgt eine lange, einmonatige Mazeration auf den Traubenschalen. Direkt im Anschluss kommt der Wein für 2,5 Jahre zum größten Teil ins große Holzfass aus hauptsächlich französischer und slawonischer Eiche. Zehn Prozent reifen allerdings für ein Jahr in Barriques in Zweitbelegung. Nach dem ersten Jahr zieht der Barrique-Wein ebenfalls um ins große Holzfass, wo er ein zweites Jahr ausgebaut wird. Der Unterschied zwischen Barolo und Barbaresco wird klar deutlich. Die große Feinheit und Verspieltheit des Barbaresco wird hier im Barolo eindeutig mit intensiver Struktur und Dichte getoppt. Elegant leuchtendes Rubinrot. Was für eine schöne Nase, sehr »weinig«, intensiv, dicht und opulent – auch in seiner erhabenen Mineralität ist das eigentlich ein Gevrey-Chambertin! Saftige Pflaumen, dunkle Kirschen und Brombeeren sind mit intensiver Würze verwoben. Nelkenpfeffer, duftender Lady Grey Tea und gebrannte warme Tonerde. Im Mund ist dieser Wein unglaublich dicht, kompakt und schiebend. Die Tannine sind fein und griffig, momentan sind sie in diesem jungen Wein noch dominant. Aber der saftige Jahrgang 2021 liefert das nötige »Fett«, um sie vollständig zu integrieren. Die Tannine bauen sich mit jedem Schluck weiter im Mund auf. Tiefe, reife, saftige Pflaumen und Blaubeeren mit kalkiger und eisenhaltiger Mineralität hallen lange im Mund nach. Im Vergleich zum elegant verspielten, schwebenden Jahrgang 2020 haben wir hier einen intensiven Long-Distance-Runner, der idealerweise ein paar Jahre im Keller braucht! Ein sehr schicker Wein aus einem großen Jahrgang.

Jahrgangsbericht

2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.

96
/100

Suckling über: Barolo Pio

-- Suckling: This is very powerful and structured, with aromas of black truffles, graphite and hints of dried thyme and cedar. Medium- to full-bodied and chewy yet polished. Hints of terra cotta and dark fruit. The finish goes on and on. March 2024 release. Best after 2028.

94
/100

Wine Enthusiast über: Barolo Pio

-- Wine Enthusiast: Piedmont's stage opens with an elegant pas de deux of blueberries and cherries, pirouetting into a garden scene of just harvested herbs and violet petals. The performance continues as delicate spices weave through the air. Fine but commanding tannins conduct a symphony where fruit takes center stage, framed by earth and saline mineral notes in perfect harmony. A masterful composition that will enchant audiences for years to come.

94
/100

Parker über: Barolo Pio

-- Parker: The Pio Cesare 2021 Barolo draws fruit from various sites, and like the Barbaresco, you get an excellent portrait of the vintage with balanced acidity, firm tannins and bright primary fruit. There is energy and vitality in this pretty Barolo with dried cherry, iris and subtle dustings of iron ore or rust.

Mein Winzer

Pio Cesare

Federica Boffa übernahm Pio Cesare im jungen Alter von 24 Jahren und steckt jetzt all ihre Energie in das traditionelle Familienweingut. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen! Im Jahr 1881 gründete Pio Cesare in Alba seinen kleinen Weinbaubetrieb. Damals war das Piemont eine arme Region, und...

Barolo Pio 2021