Cornas Lieu-dit Eygats 2021

Ferraton Pere et Fils: Cornas Lieu-dit Eygats 2021

Zum Winzer

95–97
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2062
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
tanninreich
3
Lobenberg: 95–97/100
Jeb Dunnuck: 91–93/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cornas Lieu-dit Eygats 2021

95–97
/100

Lobenberg: Les Eygats ist schon in der Nase komplett anders als Patou. Sehr viel Veilchen, aber sehr fein bleibend, dazu schwarze Kirschen und rotfarbene Brombeere. Schick verwoben. Einfach spielerisch mit heller Lakritze und Sandelholz. Ganz fein in der Nase. Der Mund ist poliert und ganz klar definiert. Wir sind viel mehr in der roten Frucht als im Patou. Wunderbare Definition, sehr viel konzentrierte schwarze und rote Himbeere, dazu Sauerkirsche und Sandelholz. Tolle Länge, aber nicht ansatzweise so ein samtiger Schub wie im Patou. Aber der Les Eygats ist so fein, die Tannine so wunderbar seidig und elegant. Für einen Cornas ein kleines Trinkwunder! 97-98/100 *** Auf dem Cornas-Berg liegt der Lieu-Dit Les Eygats in über 350 Metern Höhe. Sehr viel kühler ist es dort als im Lieu-dit Patou. Südexposition, uralte Reben Petite Syrah, hier früher Sérine genannt. Sie stehen fast nur auf Granit. Winzige Erträge, es gibt lediglich gut 1.000 Flaschen von diesem Elixier. Hier wird biodynamisch gearbeitet, es ist aber nicht zertifiziert, weil Ferraton den Weinberg nicht besitzt. Der halbe Hektar ist im Besitz des Vertragswinzers, mit dem Ferraton Hand in Hand arbeitet. Die Trauben werden zu 100 Prozent entrappt. Vergoren wird spontan im Beton. Danach wird ganz sanft abgepresst, überwiegend nur der Free Run Juice verwendet. Der Ausbau dann zu 80 Prozent im Barrique und zu 20 Prozent im Tonneau, 2021 mit einem recht hohen Anteil Neuholz.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die erfreulichen Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

91–93
/100

Jeb Dunnuck über: Cornas Lieu-dit Eygats

-- Jeb Dunnuck: In contrast, the 2021 Cornas Lieu Dit Les Eygats comes from a higher elevation lieu-dit and shows a slightly fresher, more vibrant style, although neither of these two Cornas are blockbusters. Classic Cornas cassis, liquid violet, graphite, and hints of iron define the nose, and it's medium-bodied, with a fresh, focused mouthfeel, supple tannins, and outstanding length. The Patou is the richer, bigger wine, while the Les Eygats is more perfumed and vibrant. Both wines should be outstanding. 91-93/100

Suckling über: Cornas Lieu-dit Eygats

-- Suckling: A solid, textured and focused red with notes of dark berries, grilled meat, undergrowth and cloves on the nose. It’s medium-bodied with finely grained tannins. Seductive texture with good focus and balance. The dark cherries and spices dominate on the mid-palate and in the unctuous finish. Drink or hold.

Mein Winzer

Ferraton Père et Fils

Samuel Ferraton, Vertreter der vierten Generation im Weingut, gab 1998 dem Haus einen neuen Impuls durch eine finanzielle Partnerschaft mit dem Haus Chapoutier bei gleichzeitiger Wahrung der qualitativen Unabhängigkeit.

Cornas Lieu-dit Eygats 2021