Lobenberg: Das Weingut Conterno Fantino liegt in Monforte d´Alba. Der Langhe Nebbiolo kommt aus jungen Reben aus fünf deklassifizierten Barolo-Crus, darunter auch Bussia. Nur eine Lage liegt direkt hinter Giacomo Conterno außerhalb des Barolo-Gebiets. Also sechs Plots insgesamt. Ginestrino ist ein Fantasiename, ursprünglich kamen alle Langhe Nebbiolo aus Ginestra. Seit 2020 ist der Wein organisch zertifiziert. Der Wein wird zu 100 Prozent entrappt, aber die Beeren werden nicht angequetscht. Komplett spontan im Stahl vergoren, danach die Malo und der Ausbau im gebrauchten Barrique, zehn Prozent Neuholz. Der Wein bleibt zehn Monate im Holz und wird dann gefüllt. 2021 ist ein extrem elegantes und feines Jahr. Nach dem reichen und üppigen 2020er ist 2021 wieder mehr mit einer finessenreichen Stilistik ausgestattet. Fein, elegant und trotzdem mit viel Power untendrunter. Die Trauben waren 2021 absolutes Bilderbuch-Material. Die Nase ist extrem fein, leichte Holznote, Walnuss. Dahinter sehr sanfte Himbeere, Erdbeere und süße rote Kirsche. Sehr fein, sehr verspielt. Fabio Conterno nennt es einen Village, weil es wirklich alle Teile aus dem Barolo hat. Auch wenn es nicht als Barolo klassifiziert ist, so ist es doch auf diesem Level. Sehr frischer Mund, ganz reif, nichts Vegetales. Sauerkirsche, Erdbeere, Himbeere, ganz feine süße rote Kirsche und Herzkirsche. Verspielt, mit Länge. Nicht so üppig wie der Barbera, sondern einfach die feinere und verspieltere Version. Ein wirklich toller Einstieg in die Nebbiolo-Traube und mit knapp über 20 Euro eine ziemliche Perfektion. Unendlich lecker und mit dieser blumigen Strahlkraft einer der besten Verführer für Nebbiolo-Starter. Toll. 94/100
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.