Comando G Viticultores: Camino del Pilar Albillo 2021

Comando G Viticultores: Camino del Pilar Albillo 2021

Limitiert

Zum Winzer

97–98+
100
2
Albillo 100%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2043
Verpackt in: 1er
9
frische Säure
mineralisch
unkonventionell
3
Lobenberg: 97–98+/100
Parker zu 2020: 96/100
6
Spanien, Madrid, Sierra de Gredos
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Camino del Pilar Albillo 2021

97–98+
/100

Lobenberg: Dieser neue Weißwein von Comando G ist extrem spannend. Reine Albillo, aber im »Jura-Stil« ausgebaut. Also Reifung im nicht ganz spundvollen Fass, sodass sich ein Hefeflor bildet. Für über zwei Jahre unter diesem Flor gereift, dann noch ein weiteres Jahr Flaschenreife bevor der Wein überhaupt in den Verkauf kommt. Es gibt immer nur ein Fass Gesamtproduktion, das ergibt etwa 844 Halbliter Flaschen. Die Nase lässt mich auch direkt an Vin Jaune denken, aber nicht so extrem ins nussig-oxidative gehend, sondern mit grandioser Frische ausgestattet. Leicht geröstete Mandel, dezente Walnuss und etwas Sesam. Dann reife Zitrone und gedörrte Blutorange, von toller Kräuterwürze ergänzt. Am Gaumen mit unglaublich viel Salz, Salzzitonre, gesalzener Mandel und festem Säurekern, der den Wein trägt und Struktur gibt. Dicht verwobener Umami-Körper mit feiner Säure, kalkig anmutender, salziger Mineralität untermauert. Sehr lang und druckvoll, macht aber null satt, das ist das schöne an diesem Wein. Klingt schräg, aber der Nachhall erinnert tatsächlich etwas an frittierten Salbei. Liebhaber von trockenem Sherry und Vin Jaune werden Freudensprünge machen. Hochspannender und komplex Stoff ist das allemal, aber das sind wir ja gewohnt von Comando G. Grandios!

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

Verkostungsnotiz
96
/100

Parker zu 2020 über: Camino del Pilar Albillo

-- Parker zu 2020: They are definitely going to pursue flor-aged whites and are building a specific room for them in the new winery in Villanueva de Ávila. Proof of it is the 2020 Camino del Pilar Crianza Biológica, from Albillo Real grapes from Cadalso de los Vidrios and still unnamed when I tasted the initial vintage in 2018 (it was presented in a bota). The juice from the very precise operation was put to ferment in stainless steel, then transferred to a 1,000-liter Sherry tonneau and a 600-liter Manzanilla cask, where it spent one year and developed a thin veil of flor à la Jura. After that it, it was transferred to 54-liter demijohns, where the veil continues but with less space than in the casks, for one more year. As I saw with the white Tamboril, there's freshness and precision here, subtle smokiness, spiciness and nuttiness, more in the style of the Jura wines than the ones from Jerez. It's a completely different expression of Albillo, tastier and saltier, which helps the wine to overcome the variety's lack of acidity and narrow the mouthfeel, giving it a chalkiness in the finish but not heavy on the veil. This is quite unique. There are 2,000 half-liter bottles of this. It was bottled in March 2022.

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Comando G Viticultores

Comando G – das G steht für Garnacha, und ebenjene ist die Herzensangelegenheit der beiden spanischen Winzertalente Fernando García & Dani Landi. Dani Landi hat sich seine Sporen bei keinem geringeren als dem umtriebigsten Winemaker Spaniens, Telmo Rodriguez, verdient, der als erster Topwinzer das...

Camino del Pilar Albillo 2021