Lobenberg: 70 Prozent Merlot, 21 Prozent Cabernet Franc und neun Prozent Cabernet Sauvignon. 14,5 Volumenprozent Alkohol, pH-Wert 3,6. Obwohl das Weingut denselben Besitzern wie Château La Fleur und Dassault gehört, sind die Weine total unterschiedlich. Wir haben bei Dassaults Spezialcuvee 'Faurie de Souchard' (eine winziger Weinberg der ältesten Reben des ehemals selbstständigen Grand Cru Classe Faurie de Souchard) einen duftigen Flieder-Rosen-Rotfruchtstrauch in der Nase. So stark auf roter Frucht laufend! Wunderbare feine Cabernet-Franc-Nase, fast Loire-artig. Sehr schick! Sehr auf Himbeere, Erdbeere, Johannisbeere und roter Kirsche laufend, auch Sauerkirsche und darunter eine feine Nougat-Nutella-Note mit Cassis. Aber alles bleibt immer rot, erst langsam schält sich ein wenig Schwarzkirsche darunter heraus. Extrem fein das Ganze! Die Tannine sind geschliffen schon in der Nase, alles ist poliert. Trotzdem hat das eine gute samtige Fülle und ist aromatisch. Sehr schicker Wein! Der blumige Mund mit der leichten Lakritznote kommt auch wieder mit Nougat, Walnuss, Himbeere, Erdbeere, Sauerkirsche und viel Schwarzkirsche. Toll verwoben, eine große Freude! Ganz anders als der Bruder La Fleur, der viel samtiger, schwarzfruchtiger und reicher daherkommt. Hier sind wir auf der total spielerischen Finesseseite. Wunderschöne Länge, profunde Tiefe, satte Frucht, nie scharf werdend, aber mit feinem Salz auf Kalkstein. Sehr verspieltes Finale, sehr schicker Wein! Ganz klar über dem direkten Nachbarn der gleichen Besitzer, Chateau Lafleur, nur wegen des anderen Terroirs doch auch ganz anders. Und als bestes Terroir auch besser als Dassault, hoffentlich bleibt diese Parzelle separat erhalten. Etwas erhabener und letztlich der größere, feinere Wein hier. 98-99/100Die bekannte Industriellen-Familie Dassault hat zu Beginn der 10er Jahre dieses 11 Hektar kleine Nachbarweingut mit dem überragenden Kalkstein-Sand-Lehm-Terroir dazugekauft. Direkt hinter Soutard besitzen die Dassault nun in bester Lage des Plateaus in einer Reihe Faurie de Souchard, Dasssault und La Fleur. Die ersten zwei sind sogar in der höchsten Stufe der Cru Classe, La Fleur wird es in einigen Jahren weiterer Arondierung auch werden. Zu gut ist auch dort das Terroir, die Weine stellen es schon seit längerer Zeit qualitativ unter Beweis. Bei Faurie gibt es jedoch Anzeichen, dass die Weinberge in Dassault integriert werden. Das wertet Dassault qualitativ nochmal auf und ergibt zusammen ein passenderes Mengengerüst. Lediglich eine winzig kleine Kalksteinparzelle der ältesten Reben wird im Jahrgang 2022 als Edel-Hobby unter Faurie erhalten bleiben, zu befürchten ist aber, dass dieses Hobby zu Gunsten der Qualität von Dassault eine ambitionierte Eintagsfliege bleibt. Gut, dass wir uns diesen 22er exklusiv sichern konnten!