Spätburgunder 2021

Shelter Winery: Spätburgunder 2021

Zum Winzer

92–93
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 6er
9
strukturiert
fruchtbetont
3
Lobenberg: 92–93/100
Falstaff zu 2020: 93+/100
Suckling zu 2020: 93/100
6
Deutschland, Baden
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder 2021

92–93
/100

Lobenberg: Vergärung in großen Holzbottichen mit einer langen Maischestandzeit, Ausbau im Barrique und unfiltriert abgefüllt. In der Nase deutliche Noten von Herzkirsche, schwarzem Pfeffer und etwas Pflaume. Etwas Waldbeeren und ein Hauch von Vanille. Wunderbar betörend. Am Gaumen besticht die Schwarzkirsche, dann kommen Aromen von Pflaumen, Himbeeren, Johannisbeeren hinzu und wieder Waldbeeren. Dazu eine ausgleichende Säure, sehr elegant und ausdrucksstark. Nichts ist zu viel, aber es fehlt auch nichts. Eine tolle Mineralität gepaart mit wunderbar harmonischen Fruchtaromen. Im Abgang sehr geradlinig mit langem Nachhall, immer wieder kommen die Aromen von Schwarzkirsche und Pflaumen hoch. Unglaublich viel Wein für das Geld. 92-93/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

93+
/100

Falstaff zu 2020 über: Spätburgunder

-- Falstaff zu 2020: Bereits burgundisch im Duft. Feinste Aromen von reifer Himbeere, Roter Johannisbeere, Hibiskus und Piment. Hochkomplex bei idealer Säurestruktur, Präzision und Eleganz, dennoch so kraftvoll bei perfekter Struktur. Ein großer Wein mit sehr langem Nachhall. 93+/100

93
/100

Suckling zu 2020 über: Spätburgunder

-- Suckling zu 2020: You could easily mistake this impressive Baden pinot noir for a village level wine from a good Burgundian producer thanks to its combination of depth and elegance. I love the dark forest berry and rooty aromas that are deftly wrapped around the ample fine tannins on the medium- to full-bodied palate. The mineral freshness at the polished finish suggests this has many years ahead of it. Drink or hold. Screw cap. 93/100

Mein Winzer

Shelter Winery

Die Shelter Winery in Kenzingen ist ein Geheimtipp unter Winzern. Egal welchen Winzer ich in Baden fragte, überall hörte man nur gute und anerkennende Worte. Hans-Bert Espe ist Quereinsteiger und studierte aus reinem Interesse Önologie in Geisenheim – ohne elterlichen Betrieb.

Spätburgunder 2021