Luna Beberide: Finca Luna Beberide Mencia 2022

Luna Beberide: Finca Luna Beberide Mencia 2022

Zum Winzer

94+
100
2
Mencia 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2039
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
voluminös & kräftig
saftig
3
Lobenberg: 94+/100
Parker: 93/100
Tim Atkin: 93/100
6
Spanien, Bierzo
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Finca Luna Beberide Mencia 2022

94+
/100

Lobenberg: Im Durchschnitt 50 Jahre alte Reben, aber auch mit Anteilen über 100 Jahre. Auf 600 Metern Höhe auf kalkigen und überwiegend sandigen Böden mit etwas Lehm gewachsen. Bio. Komplett entrappt aber nicht angequetscht. Einige Tage Kaltmazeration. Spontan fermentiert im großen Stahl inklusive. Anschließender Malo. Danach noch 14 Tage auf den Schalen verbleibend, Modell traditioneller Barolo. Ausbau 8-10 Monate im 500 Liter Tonneau und gebrauchten Barrique. Der Hauptwein des Weinguts mit fast 50 Tausend Flaschen (der Basiswein hat 100 Tausend Flaschen und wird nur national vertrieben). Satt schwarz ins Glas fließend. Veilchen und getrocknete Blaubeerschalen steigen in die Nase. Dazu würzige schwarze Erde und süße Maulbeere nebst reifer Feige. Dichter schwarzer, weicher Samt. Auch im Mund fast verstörend charmant und samtig üppig für Mencia. Das liegt sicher an der vollständigen Entrappung, der sehr reifen Lese und den sandigen Böden. Ungemein saftig und mit üppig seidigem Fluss in den Mund strömend. Tolle reife Maulbeere mit Brombeere und Feige, sooo lecker, purer Hedonismus voller Energie. Satte aber polierte Tannine, keinerlei spitze Säure im frischen Wein. Veilchen satt, Lakritze in süßer Form mit leicht salzigem Nachhall. Was für eine charmante Wuchtbrumme voller leckerer Saftigkeit, sicher die charmanteste Versuchung seit ich Mencia probiere. 94+/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

93
/100

Parker über: Finca Luna Beberide Mencia

-- Parker: The 'vino de paraje' 2022 Finca Luna Beberide was produced with Mencía from Valdetruchas in Villafranca del Bierzo. It matured in 225- and 500-liter French oak barrels for eight months. It has a varietal profile with wild berries and herbs, contained ripeness and 13.5% alcohol. It's perfumed and floral and has an elegant, medium-bodied palate with fine tannins and balancing acidity. This is a triumph over the 2022 heat. 50,000 bottles produced. It was bottled in January 2024.

93
/100

Tim Atkin über: Finca Luna Beberide Mencia

-- Tim Atkin: A wine which is greater than the sum of its parts, it is blended from grapes from the estate’s different parcels. It offers both pretty notes of rose and red cherry fruit with a fleshy palate and layers of sotobosque. There’s just enough tannic grip on the finish and loads of energy from impressive acidity. It is fresh, juicy and completely delicious. At the price, this is a lot of wine.

Mein Winzer

Luna Beberide

In den frühen 80er Jahren des letzten Jahrhunderts arbeitete Bernardo Luna, Vater des heutigen Inhabers und Weinmachers Fernando Luna, auf dem Weingut »El Frances« in Cacabelos.

Finca Luna Beberide Mencia 2022