Lobenberg: Im Jahr 2012 hat man einen halben Hektar Chenin Blanc in der Parzelle Le Perré gepflanzt und dann nochmals in 2013. Seit 2015 gibt es also erstmals auch Weißwein bei Claude de Nell. Die Reben stehen von einem kleinen Wäldchen umrandet, nahe der Domaine. Es gibt hier keine Nachbarn. Die biodynamische Bewirtschaftung findet also völlig unbeeinflusst und in der Ruhe, die die Biodynamiker suchen, statt. Es ist der rarste und umkämpfteste Wein von Clau de Nell, streng zu geteilt und nur in Kombination mit den Roten erhältlich. Im weit verzweigten Tuffsteinkeller in gebrauchten Barriques der verwandten Domaine Leflaive aus Puligny-Montrachet ausgebaut. Der Chenin Blanc ist sehr duftig und zart. Weiße Blüten, Honig, etwas Nussiges, Quitte und gelbe Birne, Zitronengras. Am Gaumen kräftig und elegant zugleich, viel Frische und Pikanz. Man hat hier auch leicht Apfelmost aber keine oxidative Nummer, sondern eben eine leicht erdigere Aromatik, die der Rebsorte und dem Stil der Biodynamiker eigen ist. Ein absolut genialer Chenin Blanc, der eine viel größere Bühne verdient hätte, leider ist er dafür einfach zu rar. 95-96+/100