Angelo Gaja: Chardonnay Gaia & Rey DOC Langhe 2022

Angelo Gaja: Chardonnay Gaia & Rey DOC Langhe 2022

Limitiert

Holzkiste

Zum Winzer

Chardonnay 100%
weiß, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2038
Verpackt in: 6er OHK
voll & rund
mineralisch
exotisch & aromatisch
Lobenberg: 97/100
Suckling: 96/100
Parker: 95/100
Italien, Piemont
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chardonnay Gaia & Rey DOC Langhe 2022

97
/100

Lobenberg: Der Wein Gaia & Rey ist nach Angelo Gajas Tochter Gaia Gaja und seiner Großmutter Clotilde Rey benannt. Hier gehen nur die Trauben der ältesten Chardonnay-Stöcke des Weinguts aus Barbaresco und Serralunga rein. Die Reben wurden bereits 1979 bepflanzt und damals war das im traditionellen Piemont schon eine sehr mutige, visionäre Entscheidung, in einer Toplage Chardonnay anstelle von Nebbiolo anzupflanzen. Zu 90 Prozent wurde der Wein im Holzfass ausgebaut, zum Teil in Barriques, Tonneaux und auch größeren Fässern. Im Barrique und Toneneaux – hauptsächlich aus französischem Holz – vergoren und dann in großen, 2.400 Liter fassenden Fässern von Stockinger ein weiteres Jahr ausgebaut. Leuchtendes Goldgelb mit einem Hauch Silber. Die Nase ist opulent mit reifem gelbem Steinobst und gelben Früh-Äpfeln, dazu kommt die intensive, cremige Würze des Holzausbaus in Form von Vanille, Zimt, getrockneten Kräutern und einem Hauch weißer Blüten. Im Mund hat der Wein eine fabelhafte Intensität und Dichte. Wieder saftiges gelbes Steinobst, weißer Nougat und Salzmandeln. Mmmmh! Ein Bâtard-Montrachet aus Italien! Angelo Gaja setzt mit diesem Wein Maßstäbe für, was die perfekte Balance des im Holz ausgebauten Chardonnay angeht. Im Nachhall ist er salzig, mineralisch und in einer herrlichen Einheit verschmolzen. Er ist vielschichtig und komplex, dabei gleichermaßen elegant – das ist einer der ganz großen Chardonnays Italiens!

Jahrgangsbericht

2022 war in ganz Europa ein von Hitze und Trockenheit geprägter Jahrgang. Im Piemont fiel bereits im Winter 2021 kaum Schnee, und es regnete lediglich im Mai und dann wieder im August in sehr kleinen Mengen, was ein wenig zur Erleichterung der Reben beitrug. Vom Austrieb bis zur Lese verlief die Wachstumsperiode ungefähr zwei bis drei Wochen früher als im Durchschnitt. Dieses Jahr war also von extremem Wetter gezeichnet, aber glücklicherweise war es sehr regelmäßig und konstant heiß und trocken – vom Austrieb bis zur Weinlese während des »Indian Summer« – und es gab keine Hitzespitzen. Da die Trockenheit nicht plötzlich eintrat, bildeten die Reben dementsprechend kleinere Blätter und weniger Trauben aus. Vielleicht kamen sie deshalb so erstaunlich gut mit diesen erschwerten Bedingungen klar, weil sie sich seit dem Frühling langsam an diese Situation »gewöhnen« konnten.2022 kann unmöglich generalisiert werden, und jeder Wein verdient es, einzeln betrachtet zu werden. Die etwas kühleren Höhenlagen im Piemont sind häufig auch von durchlässigeren Böden geprägt und dieses Jahr aufgrund der Trockenheit deshalb nicht automatisch besser. So sind 2022 ton- und lehmhaltige Böden mit besserem Wasserhaltevermögen deutlich vorteilhafter als sandigere. Die sonst »besten« Cru-Lagen zeichnen sich durch ihre besonders »perfekte« Ausrichtung zur Sonne und somit noch wärmeren Temperaturen aus. Auch das Alter der Reben und die Herangehensweise jedes Weinguts in den Weinbergen konnte einen entscheidenden Unterschied machen. Wurde durch sanftes Entblättern der Sonnenschutz gewährleistet und die Böden nicht unnötig durch Pflügen geöffnet, was zum stärkeren Verdunsten von Wasser führt, hatten es die Reben bedeutend leichter. Aufgrund der Trockenheit bestand kein Krankheitsdruck, es gab weder Pilzkrankheiten noch Fäulnis, was die Arbeit während der Wachstumsperiode auch erleichterte. In Summe brachten die berühmtesten Lagen 2022 nicht automatisch die besten Weine hervor, wohl aber die kühleren und lehmigeren Böden mit gutem Wasserspeicher der »alten« Terroirs aus Castiglione, Serralunga und Monforte d’Alba, teilweise auch Verduno. 2022 ist laut Aussage von Luca Currado-Vietti vom qualitativen Potenzial her riesig, im Ergebnis aber wegen zweier fehlender Regenschauer im August und September und zwei Grad zu hoher Spitzentemperatur haarscharf unterhalb eines Jahrhundertjahrgangs hängen geblieben. Die Winzer, die viel Zeit in die Weinberge investierten und zudem bereits vor oder bei der Lese gnadenlos aussortiert haben, brachten die beeindruckendsten Weine hervor. Was nicht perfekt oder gar vertrocknet war, gelangte gar nicht erst in den Gärtank. Im Durchschnitt bedeutet das 15 bis 40 Prozent kleine Erträge gesunder und konzentrierter Trauben. Im Keller musste aufgrund des höheren Verhältnisses von Traubenschalen zum Saft sanft extrahiert werden; der Ausbau erfolgte oft ein paar Monate kürzer als sonst und somit etwas reduktiver, um die Frische der Weine zu bewahren.Der Jahrgang 2022 hat einen wunderbaren »Überraschungseffekt«, denn wer überreife Weine erwartet hat, wird das Gegenteil im Glas finden! Die Trockenheit bremste. Aber seit im Jahrgang 2003 ebenfalls Hitze auf Trockenheit traf, haben die Winzer viel dazu gelernt. Was bereits bei den Bordeaux Primeur Proben des Jahrgangs 2022 deutlich wurde, stimmt auch im Piemont: In der Spitze kann 2022 enorm was! Die Weine sind so konzentriert wie 2017, aber mit deutlich mehr Frische ausgestattet. Aromatisch sind sie herrlich intensiv und bereit, eine unwiderstehliche Performance abzuliefern. Die Struktur der Tannine hängt dabei von den oben genannten Faktoren ab. Es gibt strukturiertere Weine, die aber durch ihre Fruchtbalance dennoch meist durchaus harmonisch sind. Ich versichere, dass mit Offenheit ausgestattete Nebbiolo-Liebhaber dieses Jahr mit der ein oder anderen Neuentdeckung belohnt werden, denn 2022 gibt es durchaus viele hervorragende und gar überragende Weine im Piemont, auch wenn 2021 sicher über alle Regionen gesehen harmonischer und gleichmäßiger in seiner Weltklasse rüberkam.

96
/100

Suckling über: Chardonnay Gaia & Rey DOC Langhe

-- Suckling: What a beautiful chardonnay, with sliced cooked apples, pears, light cream and pineapple, but so well knit together with a mouthfeel that is caressing and fine textured. So enticing to drink now, but will improve with age. Drink or hold.

95
/100

Parker über: Chardonnay Gaia & Rey DOC Langhe

-- Parker: Currently on the market, the Gaja 2022 Langhe Gaia & Rey is a very expressive interpretation of Chardonnay, with extra aromatic intensity in this hot and dry vintage. The bouquet opens to Sicilian orange blossom, sweet almond and peach. There is a pretty mineral note and some spice too, but the citrusy note is what stands out most at the moment. The wine is 100% oak aged, but there has been a recent move to larger oak vessels used in combination with barrique. This pretty white finishes with an elegantly creamy texture.

Mein Winzer

Angelo Gaja

Angelo Gaja ist schon zu Lebzeiten ein Mythos. Wie kein anderer revolutionierte er den piemontesischen Weinan- und Ausbau nach französischem Vorbild.

Chardonnay Gaia & Rey DOC Langhe 2022