Riesling Grünhäuser Ortswein Aus Großen Lagen 2021

Maximin Grünhaus: Riesling Grünhäuser Ortswein Aus Großen Lagen 2021

VDP

Zum Winzer

94+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2039
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
3
Lobenberg: 94+/100
Suckling: 93/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Grünhäuser Ortswein Aus Großen Lagen 2021

94+
/100

Lobenberg: Ab dem Jahrgang 2020 greift das Weingut den historischen Begriff Grünhäuser wieder auf. Der Wein ist das, was zuvor der Riesling Alte Reben war. Nur der Name ändert sich, der Inhalt bleibt qualitativ gleich. Also bestes Traubenmaterial von alten Reben in den Großen Lagen Abtsberg und Herrenberg. Wer die Nase hier ins Glas hält, dem kommt der Frühling entgegen. Beschwingt, enorm frisch, saftig, leichtfüßig und brillant. Immer zart, immer niedrig im Alkohol, ganz klassisch moselanisch. Ähnlich wie das Vorjahr eher schlank und fein, aber noch kühler, noch griffiger. Wunderbar saftige Nase mit viel reifer Zitrusfrucht, leichten Apfeltönen, Zitronengras, dann deutlich grüne Birne. Gott, ist das ein schicker Wein, so klassisch feiner Ruwer-Riesling. Narzissen und Apfelblüten. Grandiose Spannung, die sich dann am Gaumen mit elektrisierender Mineralität über die Zunge entlädt. Wow, die Augen werden schmal, so pikant, knackig-frisch, hat richtig guten Biss und fast eine gewisse Schärfe und Würze aus der Schiefermineralität. Man hat fast Reminiszenzen an die Mosel der Ende-1990er und frühen 2000er Jahre mit dieser schlanken Eleganz und animierenden Saftigkeit, die völlig mühelos über die Zunge tanzt. 94+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

93
/100

Suckling über: Riesling Grünhäuser Ortswein Aus Großen Lagen

-- Suckling: Very striking nose of white peach plus a slew of wild berries and herbs. Very cool and elegant, but with remarkable depth for a dry riesling with just 11.5% alcohol! The minerality grows and grows at the very long finish where the acidity is already beautifully integrated. Drink or hold. 93/100

Mein Winzer

Maximin Grünhaus

Maximin Grünhaus. Allein der Name lässt das Herz der Moselliebhaber höher schlagen. Die von Schubert’sche Schlosskellerei zählt zu den traditionsreichsten Weingütern der Region. Bereits seit 1882 befindet Sie sich in Familienbesitz. Verlässt man die A48 an der Ausfahrt Kenn/Trier-Ruwer, vergehen nur...

Riesling Grünhäuser Ortswein Aus Großen Lagen 2021