Riesling Bockenauer Schiefergestein trocken 2019

Schäfer Fröhlich

Riesling Bockenauer Schiefergestein trocken 2019

96–97
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2021–2035
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
3
Lobenberg: 96–97/100
Parker: 93/100
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Bockenauer Schiefergestein trocken 2019

96–97
/100

Lobenberg: Dieser Riesling kommt zu 100% aus dem Felseneck. Also der glasklare Zweitwein eines der besten GGs der Nahe. Blauer Schiefer mit Quarzit als Untergrund. Eine eher kühle Lage. Noch vor dem Stromberg Tim Fröhlichs beste Lage. Die Reben sind hier 30 bis 35 Jahre alt. Gleichzeitig ist es auch der Ortswein aus Bockenau. In trockenen und heißen Jahren wie 2018 und 2019 hat Tim Fröhlich, genau wie Keller, Schätzel, Kühn und andere, der Laubarbeit einen besonderen Tribut gezollt. Durch ein besonders umsichtiges Management der Laubwand soll sowohl das Erreichen der phenolischen Reife garantiert sein als auch ausreichend Sonnenschutz gewährleistet werden. Gleichzeitig wurden die Triebspitzen größtenteils nicht geschnitten und nicht gewickelt sondern einfach etwas herunterhängen gelassen. Das führt zu tieferer Wurzelung, das führt zu dem Versuch der Reben mehr von unten zu holen. Das Ergebnis sind schöne, kleine Trauben, lockerbeerig. In einem so warmen, trockenen Jahrgang braucht es diese Laubarbeit, um große Ergebnisse zu haben. Gleichzeitig so sagte Tim Fröhlich darf man in einem solchen Jahr nicht so hohe Erträge fahren, also 50 Hektoliter ist sicherlich die Obergrenze. Sonst werden die Reben überfordert, das würde dann auch in der Phenolik zu grob. Der nächste große Schritt ist, dass Tim Fröhlich sein Pressprogramm während dem Pressen ständig nachjustiert. Es ging darum möglichst schonend zu pressen. So ist die Phenolstruktur des Saftes einfach viel feiner, die Weine werden strahlend und brillant. So entstehen Rieslinge, die qualitativ deutlich oberhalb von regulären Ortsweinen liegen und deutlich Erste Lage Qualität aufweisen. Auf dem Papier sind das natürlich Ortsweine. Die Nase dieses Weines ist eigentlich schon GG-würdig und gleichzeitig diese typische reduktive Spannung aufweisend mit der Feuersteinexplosion vom blauen Schiefer dazu. Mit dieser wahnsinnigen Kühle, den fein verwobenen Kräuternoten und der hellen Frucht aus Cassis und grüner Birne. Wahnsinn, was für eine irre Nase. Es gibt nicht viele GGs, die an dieses Level heranreichen. Wie gewohnt bleibt der Mund dann aber relativ schlank. Wenn der Wein jetzt noch mehr Fett hätte wäre er wirklich ein GG, so kann ich ihn noch als Ortswein durchgehen lassen, er sprengt den Rahmen nur etwas. Ein unglaublicher Antritt auch am Gaumen, athletisch, rassig, schlank, schick, von Frische und geschliffener Mineralik getragen. Grandiose Länge, sehr viel Salz, Cassis, grüne Birne, auch ein Hauch Aprikose. Der Feuerstein packt im Nachhall nochmal richtig zu, fesselnd, fest strukturiert, spannungsgeladen. Aber auf Grund der Hohen Reife des Jahres 2019 wird er bei aller Pikanz und Rasse nicht anstregend, sondern zeigt auch viel saftige Extraktsüße im Kern. Dennoch steht der Wein im Glas wie ein Sprinter am Startblock. Ein großer Terroir-Riesling von der Nahe, ganz unabhängig von seiner Klassifizierung. 96-97/100

93
/100

Parker über: Riesling Bockenauer Schiefergestein trocken

-- Parker: The 2019 Bockenauer Riesling Trocken Schiefergestein opens with an exciting, complex and terroir-driven bouquet that reminds of crushed slate rock perfumed with lemon oil. Fabulous! Juicy and round but pure, filigreed and stimulatingly salty on the palate, this is a frisky, nervy, serious, stunningly aromatic and terroir-driven Riesling with ripe stone fruit aromas and fine grapefruit bitters on the tight, salty, still pure and nervy finish. This Village Riesling from Tim's home base, Bockenau, is light and finessed yet tight, intense and seductive in its roundness—a gorgeous Undercover Felseneck, in fact, that needs a while to unfold its true class. Tasted in June 2020. 93/100

Mein Winzer

Schäfer Fröhlich

Seit 1800 betreiben Fröhlichs Weinbau an der Nahe. Tim Fröhlich bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie das 16 Hektar große Weingut. Die Lagen mit ihren unterschiedlichen Gesteinsböden bilden das Fundament für unverwechselbare, authentische Rieslinge.

Riesling Bockenauer Schiefergestein trocken 2019