Lobenberg: Late Release in 2024, perfekt gelagert im Weingut und immer noch taufrisch. Das ist auf der einen Seite ein Ortswein, andererseits natürlich vor allem ein Terroir-Wein. Terra Rossa ist ein rotgefärbter Kalkstein bei Westhofen. Dieser Wein spielt im Duft und Fülle wie mit Holz – was er aber gar nicht hat. Das ist schon sehr lustig. Ich hätte immer sogar auf neues Holz getippt, aber er ist komplett nur im Stahl gewesen. Maischestandzeit, dann vergoren und immer im Stahl auf der Hefe verbleibend. Der Wein kommt immer ein Jahr später auf den Markt, also der 2016er 2018, um ihm die nötige Fass- und Flaschenreife zu geben. Rauchig, intensiv, viel gelbe Frucht. Neben Zitronengras und Zitrus eben auch durchaus Melone, Quitte, auch ein bisschen rote Elemente. Ein Hauch Preiselbeere und rote Johannisbeere. Sehr intensiv. Dazu viel Tee. Das ist schon ziemlich scharf in der Nase. Sehr dichter Mund mit sehr hoher Mineralität. Viel Salz, Schärfe, unglaublich Zug entwickelnd. Für Minuten anhaltend. Ein bisschen Brennesel, und hinten raus kommt Druck und Power. Immer wieder hochrollend im Nachhall mit dieser hohen Mineralität, mit dieser großen Frische und diesem Salz. Der Wein ist eine Sauvignon-Blanc-Form wie sie in Deutschland selbst bei von Winning so eher nicht vorkommt. Völlig andere Stilistik. Wir sind in diesem irren Salz. Das Terroir eben! Das macht schon viel Spaß. Ich weiß nicht, ob ich diese Intensität von Wein als ganze Flasche allein trinken könnte und wollte. Zum Teilen ist das auf jeden Fall toller Stoff.