Riesling Kastanienbusch Großes Gewächs 2021

Rebholz, Ökonomierat: Riesling Kastanienbusch Großes Gewächs 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

97–100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2051
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 97–100/100
Suckling: 97/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Kastanienbusch Großes Gewächs 2021

97–100
/100

Lobenberg: Der Kastanienbusch liegt in Birkweiler. Es ist eine außergewöhnliche Lage, wir haben hier Rotliegendes, das heißt stark eisenhaltige Böden, mit Ursprung im Permafrost und dazu Vulkangestein und schieferige Bruchstücke. Die Lage ist recht steil, warm exponiert, aber von Wald umgeben. Ende Oktober gelesen, also sehr spät, rund zwei Wochen später als die anderen GGs. Der Kastanienbusch hat diesen immens konzentrierten Kern aus Wiesenkräutern, blühendem Rosmarin, Ingwer, Tonicwater, sogar im kühleren Jahr zeigt der Kastanienbusch seine mediterrane und zugleich waldig-kühle Art. Ein ganzer Strauß an Wiesenkräutern und -blüten. Dann kommt er in den Mund und man weiß gar nicht woran man zuerst denken soll. Salz, Gestein, Kräuter, Steinobst, wieder Salz, alles spielt und vibriert in diesem unglaublich komplexen Riesling. Die Kühle, die der Kastanienbusch ausstrahlt, ist faszinierend, die Augen ziehen sich zusammen, ob den hohen Ausschlägen aus Salz und Säuren, aber alles total reif, wunderbar abgepuffert. Die hohe Konzentration, die man dem Jahr gar nicht zutrauen würde, die den superben Weinbau von Rebholz zeigt, fängt die vibrierende Säure des Jahrgangs einfach ab. Piniennadeln, Salbei, Pfirsich, zitronig, immenser Gerbstoffgrip, sehr tief und kraftvoll. So viel Extrakt, aber keinerlei Wucht. Ein schlafender Riese! 97-100/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

97
/100

Suckling über: Riesling Kastanienbusch Großes Gewächs

-- Suckling: This smells like breaking open a beautifully ripe passion fruit! The palate of this great dry riesling has a very sleek silhouette, but an enormous amount of complex minerality (think every shade of rock from red to black) packed into it. Like a tight rosebud that needs time to unfurl its tightly folded beauty. From biodynamically grown grapes with Respekt certification. Drinkable now, but best from 2024. 97/100

Mein Winzer

Rebholz, Ökonomierat

Der Wahlspruch von Hansjörg Rebholz vom Weingut Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen lautet: Keine Kompromisse! Dass er damit nicht schlecht fährt, zeigen zahlreichen Auszeichnungen und nicht zuletzt seine Weine, die mit zu den besten gehören, die man in der Pfalz bekommen kann.

Riesling Kastanienbusch Großes Gewächs 2021