Barolo Cerequio 2015

Roberto Voerzio

Barolo Cerequio 2015

99–100
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2045
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 99–100/100
Parker: 96/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Cerequio 2015

99–100
/100

Lobenberg: Cerequio liegt direkt neben, bzw. leicht versetzt unterhalb von Brunate, kurz hinter dem Ortsausgang von La Morra Richtung Barolo. Etwas wärmer hier. Wie alle Lagen von Voerzio hat auch dieser Weinberg nur gut einen Hektar Größe. Die Exposition ist Südost. Der Weinberg liegt durchschnittlich auf ungefähr 300 Meter Höhe, hier ist es schon deutlich wärmer als in den zwei höheren Lagen, was in kühlen Jahren ein klares Plus ist, in warmen Jahren ein Nachteil. Jede Pflanze, also jeder Weinstock, bringt bei Roberto Voerzio nur knapp 500 Gramm Beeren aus maximal 5 winzigen Trauben. Nur die Stocknahen 5 Trauben werden belassen und einige Zeit vor der Lese wird die untere Hälfte (mit der höheren Säure) der Traube vorsichtig weggeschnitten. Wahrscheinlich der extremste Winzer der Welt. Bei so extremer und qualitativ auch gewünschter Ertragsreduktion ist es dauerhaft jedoch wichtig die Stockdichte auf 10 Tausend je Hektar zu erhöhen. Das erfolgt laufend, aber das wird auch noch Aufgabe der Folgegeneration um Sohn Davide Voerzio bleiben. Natürlich erfolgt hier die Arbeit biologisch-organisch (auf Robertos Wunsch nicht zertifiziert, das Ansehen der italienischen Zertifikate ist wegen diverser Undurchsichtigkeiten arg ramponiert), vom Weinberg bis zum Keller, nur Spontanvergärung, Nebbiolo-Ausbau nur in gebrauchtem, burgundischem, sehr dichtporigen Holz, minimal getoastet, also nur Zweit- und Drittbelegung, damit traditionelle Ausprägung der Weine, Holz ist nicht spürbar. Bei so geringen Erträgen und biodynamischer Weinbergsarbeit ist die Traubenreife deutlich schneller als bei Standardbetrieben, i.d.R. gibt es hier 3 Wochen Vorsprung, man erntet vor allen Kollegen oder erreicht in anders verlaufenden Jahren die höhere Reife und Komplexität. Auch liegt bei Voerzio trotz der hohen inneren Reife die Säure immer höher, Voerzios Weine sind immer reif und extrem frisch zugleich. Cerequio hat zwar ein ähnliches Terroir wie Brunate, trotzdem ist Cerequio wegen seiner höheren Wärme im Mikroklima meistens etwas kraftvoller und dichter. Eine unglaublich feine Nase. Auch hier haben wir mehr Hagebutte und Schlehe als im La Serra, aber wir bleiben ultrafein. Im Mund ist es die Faust im Samthandschuh. Da kommt so unglaublich viel Power. Mund und Augen ziehen sich zusammen. Das Ganze ist extrem fein. Fast so fein wie in einem Cannubi in dieser tänzelnden Kirsche. Dahinter aber unglaublich Schub entwickelnd. Satte Tanninmassen, aber total seidig und samtig. Mit viel Druck, mit viel Struktur und einer genialen Frische. Und das Ganze auf dieser grandiosen, roten Frucht laufend, die aber so warm und üppig rüberkommt. So reich, so Tanninbeladen, aber trotzdem mit dieser unglaublichen Frische. Zwetschge, Kirsche, Sauerkirsche, rote Johannisbeere, Schlehe. Dann ein bisschen Orangenzesten. Alles gar nicht wieder endend wollend. Ganz rund im Mund. Nach dem mir etwas zu reichen, zu süße Torriglione, sind wir beim Cerequio jetzt wieder auf dem Level des La Serra in den klassischen Top-Lagen von Voerzio. Nur etwas reicher als in dem abgespaceten, feinen La Serra. 99-100/100

96
/100

Parker über: Barolo Cerequio

-- Parker: The 2015 Barolo Cerequio shows impressive and firm construction; however, the wine remains delicate and finessed all the while. This is a real stunner with inner fiber that is as strong, but as softly textured, as the highest quality silk. Aromas of wild cherry, violets, licorice and tar are in a tight, nascent state at this young stage. This implies they will blossom with time, coming into focus with greater intensity and complexity as the wine continues its careful bottle aging. This wine shows an evident mineral signature at the back. 96/100

Mein Winzer

Roberto Voerzio

„Der Barolo, den ich anstrebe, soll ein strenger Wein sein, komplex an der Nase und am Gaumen sehr feurig. Man soll verstehen, dass er Frucht bester Weinberge ist, geduldiger und emsiger Arbeit, großer Leidenschaft, in großer Einfachheit und mit Respekt vor der Natur.“ (Roberto Voerzio)

Barolo Cerequio 2015