Cotes du Rhone Blanc lieu-dit Clavin 2023

Domaine de la Vieille Julienne: Cotes du Rhone Blanc lieu-dit Clavin 2023

2
Bourboulenc, Clairette Blanche, Grenache Blanc, Marsanne, Roussanne, Viognier
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2032
Verpackt in: 12er
9
exotisch & aromatisch
mineralisch
unkonventionell
3
Lobenberg: 93/100
Parker: 92/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Blanc lieu-dit Clavin 2023

93
/100

Lobenberg: Die im Schnitt 70 Jahre alten Reben stehen hier im nördlichen Teil der Einzellage «Clavin». Dort ist es steiler und etwas kühler als im umliegenden Gebiet. Nur durch die Schnellstraße von der Appellation Châteauneuf getrennt, also gerade außerhalb. Die Böden bestehen zu großen Teilen aus Mergel und Kalk. Helles Strohgelb mit grünen Reflexen. Sehr verspieltes Bouquet mit reichlich frischem, saftigem Obst. Eines sehr ansprechende Nase mit gelber und grüner Birne, einem Touch pinker Grapefruit. Die generellen Anklänge von Zitrusfrüchten sind eher Fruchtfleisch als Abrieb. Mit Luft treten immer mehr florale Noten und eine leicht herbe Mineralik hervor. Am Gaumen durchaus kraftvoll, aber für die Region immer eher auf der feinen, leichtfüßigen Seite bleibend. Vieille Julienne ist niemals fett, auch nicht in Weiß. Sehr dynamischer Mundeintritt mit ausreichend Säure, um das ganze Gerüst zu tragen. Die Frucht ist eher zurückgenommen, nur zarte Anklänge von Birne und Pfirsich mit etwas Anis und einem Hauch Feuerstein darunter, elegant, ausgewogen und sehr sublim. Ein großartiger und ernsthafter Einstieg in die Welt der weißen Rhôneweine und aufgrund seiner Eleganz und mineralischen Auslegung ein großartiger Speisebegleiter, der wirklich begleitet und nichts übertönt. Ein sehr feiner Rhônewein!

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

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Parker über: Cotes du Rhone Blanc lieu-dit Clavin

-- Parker: Crafted from Clairette and Bourboulenc, the 2023 Cotes du Rhone Lieu Dit Clavin Blanc evokes aromas of blanched almonds, white flowers, confit citron, spring flowers and ripe orchard fruits. Moderately weighted and juicy, it’s round and sappy with a delicate, mouthwatering finish. Despite its humble origins, it possesses qualities that could rival some white wine from Châteauneuf-du-Pape.

Mein Winzer

Domaine de la Vieille Julienne

990 hat Jean Paul Daumen den Betrieb von seinem Vater übernommen und einschneidende Veränderungen vorgenommen. Biodynamik pur und in reinster Ausgestaltung. Alle Trauben werden entrappt, die Weine werden vollständig in Fudern und die Cuvee Reserve in Barrique ausgebaut, wobei jedoch kein neues Holz...

Cotes du Rhone Blanc lieu-dit Clavin 2023