Domaine de Chevalier rouge 2019

Domaine de Chevalier rouge 2019

Zum Winzer

100+
100
2
Merlot 85%, Cabernet Franc 10%, Cabernet Sauvignon 3%, Malbec 2%%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2058
Verpackt in: 6er OHK flach
9
tanninreich
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 100+/100
Suckling: 97/100
Parker: 97/100
Galloni: 97/100
Jeb Dunnuck: 96–98+/100
Weinwisser: 96–98/100
Jancis Robinson: 18,5/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Domaine de Chevalier rouge 2019

100+
/100

Lobenberg: Die Domaine de Chevalier ist seit 2009, aber so richtig erst seit 2015, eines der Rotwein-Topweingüter aus Pessac-Léognan. Es steht für mich inzwischen auf einer Stufe mit dem Superstar Smith Haut Lafitte, direkt sogar vor Seguin, Haut Bailly und Pape Clement. Auch wenn ein sehr interessanter Bio-Weinberg zu Gunsten des Chateau Leognan wieder ausgegliedert werden musste. Im Weingut wird komplett biodynamisch gearbeitet, es ist aber nicht zertifiziert. Sehr alte Reben, Dichtpflanzung, winzige Erträge von unter 500 Gramm je Stock. Seit einigen Jahren nun ist Stéphane Derenoncourt, Starönologe aus Saint-Émilion, Berater und Önologe auch auf diesem Weingut. Die Ernte läuft in vielen Lesegängen, um wirklich optimal reife Trauben zu holen. Die vollständig entrappten Beeren werden dann per Laseroptik auf optimale Reife untersucht – nur das Beste kommt ins Töpfchen. Die spontane Gärung erfolgt dann temperaturkontrolliert über einen langen Zeitraum. Alles wird erst komplett entrappt, und dann gesunde braune Rappen später wieder selektiv hinzugegeben, um die Full-Bunch-Würze und Frische zu erreichen. Es sollen aber auf keinen Fall grüne Aromen dazukommen. State-of-the-Art aus Burgund. Die Vergärung geschieht spontan in offenen Holzgärständern. Sehr moderates Überpumpen, aber auf keinen Fall hartes Runterstoßen, keine starke Extraktion. Der Ausbau dann später in diversen Gebinden, von Betoneiern über Amphoren und Tonneaux bis zu Stückfässern und klassischen Barriques, zum Teil neues Holz. Die Zukunft der Domaine de Chevalier hat spätestens mit 2015 begonnen, in 2016 und 2018 war dieses Weingut einer der Superstars, wenn man denn die Hinwendung zur rotfruchtigen, burgundischen Frucht schätzt. Diese Finesse, diese Sanftheit der seidigen Tannine. Ganz weg vom klassischen und althergebrachten Bordelaiser Weg. Der 2019er kommt mit einer hocharomatischen, reifen Kirsche in die Nase. Darunter Minze, etwas Pfeffer und eine schöne steinige Mineralik. Sehr viel süße Kirsche, aber auch Schwarzkirsche. Ein bisschen Schlehe dazu, wieder deutliche Minze, auch Eukalyptus. Aber alles sehr schwebend, sehr sanft, sehr kirschig in diesem farblich dunklen Wein. Der Mund ist im Grunde so unglaublich fein und lecker, dass man ihn nicht ausspucken mag. Der Wein steht für Minuten im Mund, und während ich dies spreche, ziehen sich die Augen ob dieser immensen Pikanz zusammen. Der Oszillograph ist riesig. Der Wein hat eine wahnsinnige Frische, aber die Säure ist komplett mild. Super präsent, super frisch, auch aus den Rappen kommend. Aber alles unendlich fein. Er zieht sich durch rote Frucht, rote Kirsche, Sauerkirsche, Schlehe und Johannisbeere lange ins salzig-steinige Finale. Was für eine geniale Freude im Mund, so schick! 2018 war Domaine de Chevalier groß, 2019 ist es der perfekteste Wein, den ich von dieser Domaine je probiert habe – ohne jedes Wenn und Aber. In einer Blindverkostung hätte ich diesen Wein noch nicht einmal nach Bordeaux verortet, weil er so burgundische und loirehafte Eleganz-Eigenschaften hat, obwohl er doch kein Cabernet Franc enthält. Aber er ist so intensiv in der Kirschfrucht wie ein Topwein aus Chambolle-Musigny. Das ist irgendwo Grand Cru von Méo Camuzet mit etwas Clos Rougeard von der Loire gemischt. Das Ganze unendlich fein und verspielt, eine rote Eleganz wie Vega Sicilia. Ich sage es ungern, aber der Domaine de Chevalier ist zusammen mit Smith Haut Lafitte besser als der überragend gute Château Seguin. Jetzt bin ich mal gespannt auf Haut-Brion und La Mission Haut-Brion, ob sie Smith und Domaine de Chevalier wirklich noch erreichen können – ich glaube es fast nicht. Also für alle, die burgundische, ultrafeine, aber hocharomatische, saftige, tänzelnde Bordeaux möchten, die so intensiv stehen, aber doch so unglaublich fein sind, müssen Domaine de Chevalier kaufen. Dazu Smith Haut Lafitte. Zwei absolute Muss-Weine in meinem Keller. Domaine de Chevalier 2019 ist einfach eine unbeschreibliche Schönheit und einer der Weine des Jahres für mich. Oder DER Wein des Jahres? Ja, wenn denn Burgund das Maß aller Dinge ist und Chambolle Musigny der Nabel der Welt. :D 100+/100

97
/100

Suckling über: Domaine de Chevalier rouge

-- Suckling: Beautiful, ripe redcurrants, bay leaf, violets and raspberries on the nose. Full-bodied with firm and very tight tannins that are polished and layered. Crushed stones highlight the beautiful blue fruit. Poised and refined. 60% cabernet sauvignon, 30% merlot, 6% petit verdot and 4% cabernet franc. Try after 2026. 97/100

97
/100

Parker über: Domaine de Chevalier rouge

-- Parker: The 2019 Domaine de Chevalier is a magical wine in the making, wafting from the glass with aromas of wild plums, crushed blackcurrants and violets mingled with hints of pencil shavings, subtle spices and coniferous forest floor. Medium to full-bodied, deep and seamless, with a vibrant core of fruit, beautifully refined tannins and lively acids, it's exquisitely elegant and harmonious, concluding with a long, perfumed finish. Stylistically, this wine exhibits a much closer affinity with the great Domaine de Chevalier of yesteryear than much of what was produced here in the early 2000s. It's a masterclass in what contemporary Bordeaux can deliver, and worth a special effort to seek out. 97/100

97
/100

Galloni über: Domaine de Chevalier rouge

-- Galloni: The 2019 Domaine de Chevalier is pure, silky and exceptionally beautiful. The 2019 is all in reserve today. Sweet red berry fruit, mint, spice and blood orange lend brilliance to this understated, super-classy Pessac-Léognan red. Lifted floral aromatics and silky tannins grace this exquisite, wonderfully polished wine. Tasted two times. 97/100

96–98+
/100

Jeb Dunnuck über: Domaine de Chevalier rouge

-- Jeb Dunnuck: Reminding me of the 2016, the 2019 Domaine De Chevalier checks in as 65% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, and 5% Petit Verdot that was brought up in 35% new French oak. Its vivid purple color is followed by a classy bouquet of crème de cassis, damp earth, tobacco leaf, and spring flowers. With medium to full-bodied richness, stunning purity of fruit, silky tannins, and a good spice of acidity, this beautiful, classic, quintessential Chevalier will need 5-7 years of bottle age yet keep for 4-5 decades in cold cellars. Tasted twice. 96-98+/100

96–98
/100

Weinwisser über: Domaine de Chevalier rouge

-- Weinwisser: Undurchsichtiges, fast schwarzes Purpur. Ein betörendes Elixier mit Alpenheidelbeeren und frisch gepflückten Brombeeren, dahinter Lakritze, helles Malz und Milchschokolade. Am eleganten Gaumen mit super soften Tanninen und herrlicher Extraktsüsse, die Tannine wirken bereits integriert, dann schnellt der Wein dank der magischen Rasse nach vorne und umschmeichelt den kompletten Mundraum. Im anmutigen Finale mit schwarzbeerigen Konturen, Wacholder und zarter, kakaoartiger Adstringenz. Qualitätsfanatiker Olivier Bernard zeigt wieder einmal sein ganzes Können. Für Finessentrinker ein sicherer Wert, für alle anderen heisst es nur: KAUFEN! 96-98/100

18,5
/20

Jancis Robinson über: Domaine de Chevalier rouge

-- Jancis Robinson: Dynamite! That is absolute perfection on the nose: wax, oak, honey, preserved lemon, ginger. Full, rich and lengthy. A shining star. Incredible layered persistence. What a stunner! 18,5/20

Mein Winzer

Domaine de Chevalier

Die Domaine de Chevalier ist seit Jahren ein zuverlässiger Produzent, der in einer anderen Gewichtsklasse spielt, als seine Preise vermuten lassen – das gilt nicht nur für den Rotwein, sondern auch für den fabelhaften Weißen.

Domaine de Chevalier rouge 2019