Domaine Hubert Lamy: Saint Aubin Premier Cru Derrière chez Edouard Haute Densité 2020

Domaine Hubert Lamy: Saint Aubin Premier Cru Derrière chez Edouard Haute Densité 2020

GC Club

Zum Winzer

97–98+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2050
Verpackt in: 1er
3
Lobenberg: 97–98+/100
Parker: 96+/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Aubin Premier Cru Derrière chez Edouard Haute Densité 2020

97–98+
/100

Lobenberg: Vergärung und Ausbau wie üblich bei Lamy in einer Mischung aus 228 Liter Fässern und vielen Demi-muids. Ein sehr weißer Mergelboden mit hohem Kalksteinanteil. Es ist ein bisschen Lamys Signature-Lage, weil er hier auch eine seiner seltenen Dichtpflanzungsweine macht, der in vielen Jahren der beste Wein der Appellation ist. Die Lage liegt neben Les Frionnes an einem gut exponierten Hang, ist aber etwas kühler ausgerichtet als Letztere, weil sie sich etwas mehr in den Wald hinein zieht. Ein sehr feiner, geschliffener Wein mit zart-grünem Touch in der Nase. Man kann diesem Wein wirklich kaum einen heißen Jahrgang andichten, wenn man es nicht wüsste. Unglaubliche Konzentration. Er ist so in sich verwoben, dicht und voller Spannung, wie ein Kugelblitz. Strahlend, stahlig, kühl wie Quellwasser. Er lässt im Jungstadium nur wenig Frucht zu, braucht immer viel Luft und Zeit. Die Konzentration ist atemberaubend, aber der Wein wirkt noch sehr kompakt dadurch. In der Jugend ist karaffieren angesagt, damit sich der feine Fruchtkern langsam entblättern kann. Ein fruchtbetonter Wein wird das aber nie, dafür ist Lamy zu sehr auf dem Bodenausdruck. Flüssiger Stein trifft es eher. Es ist einer der gesuchtesten Weine des Burgunds heutezutage.

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

96+
/100

Parker über: Saint Aubin Premier Cru Derrière chez Edouard Haute Densité

-- Parker: The 2020 Saint-Aubin 1er Cru Derrière Chez Edouard Haute Densité is another brilliant rendition of one of contemporary Burgundy's most fascinating wines. Unwinding in the glass with aromas of lime zest, white flowers, wet stones, oyster shell and subtle reduction, it's full-bodied, deep and concentrated, with a multidimensional core of fruit that's framed by racy acids and huge reserves of chalky dry extract. Incisive, penetrating and tightly wound, anyone lucky enough to acquire a bottle or two should plan on a minimum of a decade's patience.

Galloni über: Saint Aubin Premier Cru Derrière chez Edouard Haute Densité

-- Galloni: The 2020 Saint-Aubin Derrière Chez Edouard Haut Densité 1er Cru has a taut and focused bouquet with petrichor, Granny Smith apples, touches of orange pith emerging with time. This builds and builds. The palate is well balanced with a touch of white pepper on the entry, a keen line of acidity, superb matière towards the persistent finish.

Mein Winzer

Domaine Hubert Lamy

Olivier Lamy ist momentan einer der Winzer der Stunde im Burgund – dabei reicht die Familiengeschichte in Saint Aubin zurück bis 1640. Olivier Lamy gehört zu der Handvoll Winzer, die zuletzt eine kleine Weinbaurevolution angestoßen haben. Dazu gehört die Wiederentdeckung alter Methoden der...

Saint Aubin Premier Cru Derrière chez Edouard Haute Densité 2020