Lobenberg: Biologischer Anbau, einige biodynamische Praktiken, die meisten Arbeiten geschehen nach dem Mondkalender. Und das schon seit 2010, allerdings ohne Zertifizierung, weil es für Nicole Lamarche eine Herzensangelegenheit und Philosophie ist und kein Papierkrieg. Nicole Lamarche hat sehr niedrige Erträge gefahren in 2023, sogar niedriger als 2022 in Summe. Das ist natürlich ein Abstrich, aber sie wollte auf keinen Fall in die Falle tappen, dass ihr die Konzentration fehlt am Ende. Die Weine habe eine enorme Energie, sind 2022 nicht unähnlich, haben aber mehr Frische und eine feinere Struktur. In 2023 wurde alles komplett entrappt, weil Nicole in den Rappen nicht das Potenzial sah wie 2022, es war ihr etwas zu grünlich in der Aromatik. Der Ausbau ist zart, fast nur Überschwallen, grundsätzlich sehr wenig Neuholz. Alles so fein und pur wie möglich gehalten. Les Chaumes liegt direkt unterhalb des berühmten Malconsorts und leicht versetzt von La Tâche. Feine blaue Frucht wie sie typisch ist für Vosne, dunkelrote Kirsche, sehr viel Veilchen und etwas Holzkohle. Trotz der Feinheit dieser Domaine mit superber Konzentration, ein Kern voller rotfruchtiger, blumiger Energie entlädt sich auf der Zunge. Immer neue Wellen zarter Blüten, Kirsche, Gewürze rollen an. Lang und nachhaltig, druckvoll und doch so verspielt. Lamarche hat tolle 2023er gemacht.