Lobenberg: Der Wein stammt von wirklich uralten Reben, teils weit über 100 Jahre, die ältesten von 1896, in den terrassierten Rebanlagen hinter der Stadt Nuits Saint Georges. Ausbau nur im gebrauchten Holz von 600 Litern, keinerlei Schönung, keine Ansäuerung. In 2021 hat Nicolas bis auf die absoluten Topweine alles entrappt, entgegen seinem Stil. Aber die Struktur aufgrund des Frosts war einfach zu schwach, man durfte nicht zu viel extrahieren, um die Weine nicht zu zehren. Aber sie sind so wunderschön zart und delikat, viel burgundischer als in den letzten Jahren. Der Wein ist immer ein Preiswunder, gemessen daran, welches Material hier eingeht. Die Reben sitzen direkt angrenzend an die besten 1ers Crus von Nuits. Feine dunkle Kirsche, Blaubeere, Schattenmorelle, rote Zwetschge, rund, charmant und verführerisch schon der Duft. Holunder, Lakritze, Veilchen, Espresso. Grandios! Elegante, samtige dunkle Kirsche, die von einem dichten Tanningerüst getragen wird. Die Struktur ist dermaßen fein, schiebt von unten heraus, man spürt schon, dass das Nuits ist mit dem Druck der da kommt und der Länge. Aber es ist so beschwingt und schick zu trinken, wie es vielleicht zuletzt 2017 war. Sehr prägnante Säure, die diese Tanninwand dann durchbricht im Mittelmund, bis im dunkelbeerigen Finale wieder neue Tanninwellen heranrollen. Wuchtig und rassig zugleich, mit Spannung und Energie bei gleichzeitig hoher Reife. Pfeffrige, fest zupackende im Nachhall. So viel Konzentration und Intensität aus den uralten Reben. Der Wein wird ewig halten, was für ein Geschoss! 94-95/100