Chateauneuf du Pape 2022

Clos Saint Jean: Chateauneuf du Pape 2022

Zum Winzer

93–94+
100
2
Grenache 75%, Syrah 15%, Mourvedre 4%, Cinsault 3%, Vaccarese 2%, Muscardin 1%
5
rot, trocken
16,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2043
Verpackt in: 12er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 93–94+/100
Galloni: 94/100
Wine Spectator: 94/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape 2022

93–94+
/100

Lobenberg: Seit Jahrgang 2022 werden alle Weine bei Clos Saint Jean komplett spontan vergoren, es gibt keinen Hefezusatz mehr. Das gibt den Weinen nochmal einen Tick mehr Komplexität und Eigenheit. Mittlerweile werden hier alle Trauben entrappt, früher hat er nur mit Ganztrauben gearbeitet. Der größte Teil der Ernte kommt von der berühmten Lage La Crau, mit die höchste Lage im Ort. Das Herz des Blends ist immer Grenache. Die Fermentation geschieht klassisch in großen Betontanks. Danach Umzug in Barriques mit erster bis dritter Belegung, die Grenache wird ausschließlich im Beton ausgebaut. Syrah und Mourvedre werden im Holz ausgebaut. Die Grenache aus dem Beton ist immer das Herzstück der Blends bei Clos Saint Jean, er macht bei diesem Wein immer um die 80 Prozent aus. Clos Saint Jean ist eher in der Riege der Blockbuster zu verstehen, mit später Lese und stets viel Power. Selbst im kühleren 2021 wurden 16% vol. erreicht und auch in 2022 liegen wir nicht weit davon. 2022 ist die Eisenfaust im Samthandschuh, hochkonzentrierte Kirsche ohne Ende, auch etwas Himbeere darunter, Walderdbeere. Trotz hoher Reife keine schwarze Wand, sondern eine duftig-verspielte Rotfruchtigkeit, das gefällt mir sehr gut. Wir sind zurück bei der Power und der balancierten Gourmandise von 2019, alles passt, alles stimmt. Es ist nicht so burgundisch fein wie 2021, sondern wieder mehr provençale mit dichter, voluminöser und tiefer Frucht. Aber wir bleiben total elegant, rund und sehr sinnlich. Extrem leckerer Wein, nicht ganz groß, aber so wunderbar animierend.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

94
/100

Galloni über: Chateauneuf du Pape

-- Galloni: The 2022 Châteauneuf-du-Pape is magnificent, bursting from the glass with prominent licorice, ripe red fruits, rosewater and garrigue. Totally alluring yet super-serious, the distinct 2022 is a full-throttle Clos Saint-Jean, packing elevated flavor concentration without going overboard. A floral orange blossom lift accompanies the long and complex finish. Outstanding.

94
/100

Wine Spectator über: Chateauneuf du Pape

-- Wine Spectator: Alluring and very ripe, this oozes sweet melted licorice and wild cherry underscored with grilled applewood, warm earth and brown bread. Savory leafy edge and salty minerals fill in, with red tea and polished tannins maintaining solid framework. Lush and broad with real intrigue. Grenache, Syrah, Mourvèdre, Cinsaut, Vaccarèse and Muscardin. Drink now through 2036.

Mein Winzer

Clos Saint Jean

Die Domaine Clos Saint Jean besitzt Rebstöcke aus dem Jahr 1905 auf einer der wirklich großen Parzellen im Châteauneuf du Pape: Le Crau. Diesen Rohstoff veredelt der in der Region hoch angesehene Önologe Philippe Cambie, ein Freund von Michel Tardieu und neben ihm der zweite Star-Winemaker der...

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