Vosne Romanee Premier Cru Aux Brulees 2021

Domaine Jean Grivot: Vosne Romanee Premier Cru Aux Brulees 2021

Limitiert

Zum Winzer

94–96
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2051
Verpackt in: 12er
9
voluminös & kräftig
strukturiert
pikant & würzig
3
Lobenberg: 94–96/100
Tim Atkin: 95/100
Galloni: 93–95/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Vosne Romanee Premier Cru Aux Brulees 2021

94–96
/100

Lobenberg: Aux Brûlées ist eine Lage ziemlich weit oben am Hang. oberhalb der berühmten Grands Crus von Vosne, erstreckt sie sich relativ zerklüftet bis an den Waldrand. Aux Brûlées hat dadurch viele Expositionen, von Nord-Ost bis nach Süden. Grivots Parzelle hier ist eine reine Südlage. Etienne Grivot fand seine Rebzeilen hier lange Zeit zu exponiert und warm, deshalb hat er weinbauliche Maßnahmen ergriffen, die dagegen arbeiten als der Klimawandel immer intensiver wurde. In den letzten Jahren ist er ausgesprochen zufrieden damit, wie sich die Weinbergsarbeit im fertigen Wein auszahlt. Wir haben in Aux Brûlées aber immer dieses Spannungsfeld aus Hochlage und relativ warmer Exposition mit hoher Sonneneinstrahlung. Man muss hier eher spät ernten laut Etienne Grivot, sonst gerät Brulees zwar sehr straight und mineralisch, aber es fehlt die Tiefe, die er sucht. Noch nie wurde Aux Brulees so schnell gelesen wie in 2021 allerdings, normal zieht es sich immer. Sehr intensive nase, ganz zarte holzunterlegung, Sehr viel Cassis, Unterholz, schwarzer und weißer Pfeffer, ziemlich spicy. Aux brulees ist wie immer einer der verschlosseneren, etwas kargeren Weine. Er läuft mehr auf Feuerstein und Graphit, ist keine Fruchtbombe wie Aux Boudots. Die Säure ist supersalzig unterlegt. Ein sehr, sehr feiner Brûlées, er hat zwar klar mehr Struktur als die meisten anderen Cuvées, Es gibt hier dennoch keine Wucht oder Hitze, aber in 2021 hat selbst brulees eine wunderbare gourmandise, eine charmante fruchtsüße im Kern. Immer einer meiner Liebsten, aber dieses Jahr besonders. diese Präzision und mundwässernde Frische machen den wein trotz südexposition zu einem echten hochlagen-burgunder. Das ist es wohl, was Etienne mit seinen Vorschritten meinte. Ein perfektes Spannungsfeld aus Reichhaltigkeit, Delikatesse und mineralgetriebenem Zug. 94-96/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

95
/100

Tim Atkin über: Vosne Romanee Premier Cru Aux Brulees

-- Tim Atkin: As tempting as ever, this cuvée presents strawberry preserves, verbena and crushed pepper spice on the nose. There is a seductive fluidity on the palate between the pillow-soft tannins and integrated acidity. There is excellent fruit depth and purity here, and all in all sticks around on the long finish. 95/100

93–95
/100

Galloni über: Vosne Romanee Premier Cru Aux Brulees

-- Galloni: The 2021 Vosne-Romanée Aux Brûlées 1er Cru has an exquisitely-delineated bouquet with black plum and raspberry fruit that unfold with each swirl of the glass. The palate is medium-bodied with a slightly flinty opening, compact, quite peppery with a deepening and rather grippy finish. There is something sultry about this Aux Brûlées, a Premier Cru that will repay 4-5 years in the cellar. 93-95/100

Mein Winzer

Domaine Jean Grivot

Diese kleine 15 Hektar-Domäne mitten in Vosne-Romannée, direkt vis à vis von der befreundeten Domaine de la Romanée Conti, besitzt so ziemlich die besten Premier Cru und Grand Cru Lagen. Von Suchot Vosne-Romannée über Beaumont, Échezeaux, Richebourg – alles vorhanden. Aber auch der normale...

Vosne Romanee Premier Cru Aux Brulees 2021