Lobenberg: Alle Weine bei Grivot stammen aus eigenen Weinbergen. Die Weinbergsarbeit ist biologisch. Strenge Sortiermaßnahmen sorgen für extrem sauberes Lesegut. Der Ausbau erfolgt in der Regel über 18 Monate in Fässern aus Allier-Eiche, der Neuholzanteil ist eher moderat, in der Regel maximal ein Drittel. Die Vinifikation wird je nach Jahrgang leicht angepasst, immer mit vorsichtiger Schwefelung von Beginn an, um ungewollte Weinbergshefen zu unterdrücken und die Kellerhefe zu begünstigen. Gefüllt wird ungeschönt und unfiltriert unter Berücksichtigung der optimalen Mondphasen. Alle Weine bei Grivot werden zu 100% entrappt. Das ist eine Besonderheit dieses Weingutes, hier wird nie mit Ganztrauben gearbeitet und alles spontanvergoren auf nahezu 0 Gramm Restzucker. Zuvor gibt es eine 3 bis 5 tägige Kaltmazeration nach der Entrappung mit unverletzten Beeren schon im eigentlichen Gärständer. Die kalt am morgen gelesenen Weine kommen so kalt rein, dass der Gärbeginn im kalten Keller automatisch einige Tage in Anspruch nimmt. Ganz klar fruchtdominiert, wie alles hier, komplett entrappt mit einer sehr schonenden Vorgehensweise und einer Maschine „state oft he art“. Diese Tage der Kaltmazeration lösen in den Beeren bereits gewisse Prozesse aus, Hefen und Bakterien arbeiten und das gibt final dann sicherlich einen Kick in Richtung dieser Frische. Obwohl die Weine keine Rappen enthalten weisen sie durchaus dieselbe Frische wie diese auf. Brulées und Suchot wetteifern um die Krone, manchmal gesellt sich auch Beaumonts dazu. Definitiv die drei spannendsten Lagen in Vosne-Romanée. Das ist Vosne-Romanée wie es leibt und lebt. Diese hohe Intensität und Spannung, wahnsinnige Dichte, rote Frucht in voller Konzentration. Kirsche in allen Schattierungen, Schwarzkirsche, Sauerkirsche darunter. Aber auch ein bisschen Holunder und tiefe Würzigkeit, wie immer in Vosne Romanee Sanddorn und Jod. Im Mund ultrafein, fast wie ein Chambolle. Aber gleichzeitig total saftig, fruchtig, klar. Der Wein scheint Restsüße zu haben, was natürlich nicht der Fall ist. Aber er kommt eben so charmant süß und üppig rüber, und er wird dann von diesem ultrafeinen, aber massig vorhandenen Tannin in die Länge gezogen. Toller Nachhall. Das ist Vosne-Romanée wie es sein soll, auf allerhöchstem Niveau. Bei perfekten Winzern kann ein Premier Cru aus Vosne-Romanée häufig interessanter sein als die Grands Crus aus Echezeaux und Grands Echezeaux. Denn wir bleiben hier mehr in der Eleganz und roten Frucht. Der Wein vergeht überhaupt nicht mehr auf der Zunge und am Gaumen. Diese rote, pikante Frucht zieht sich wie ein Kaugummi über Minuten. Toller Stoff. 97-98/100