Lobenberg: Nach einem regenreichen Winter gab es eine relativ ausgeglichene, perfekte Blüte im Frühjahr. Erstmals seit langem gab es bei 10.000 Stöcken pro Hektar dieses Jahr vernünftige Erträge von etwa 40 Hektolitern pro Hektar. Es gab Ende August genau passend ein bisschen Regen nach einer sehr langen Trockenphase im Sommer, während der die Reben in einen Reifestopp verfielen. Danach hat sich die Reife wieder in Gang gesetzt und dementsprechend konnte am 3./4. September mit der Lese begonnen werden. Es konnte totale Reife eingefahren werden, aber es ist nichts überreif. Zu Beginn des Ausbaus präsentierten sich viele Fässer fast schon etwas zu charmant und offen, fruchtbetont, doch je länger der Ausbau dauerte, umso mehr gewannen die Weine an Fokus. Der Ausbau geschieht bei geringem Neuholzanteil von 25-30%. Es zeigte sich schon früh, dass 2018 mehr Zeit brauchen wird und somit mindestens 18 Monate im Holz verbleiben sollte. Im Champans haben wir überwiegend Kalksteinböden, auch durchzogen von anderen Gesteinsformationen, etwas Lehm. Die Weine sind in der Regel klar zur Kraft unterwegs und strukturierter als der extrem feine Caillerets. Champans ist 2018 wieder so ein Mittelding zwischen dem strukturierteren Taillepieds und dem verspielteren Caillerets. Und gleichzeitig mit deutlich mehr Wucht, mehr Schwarzkirsche, süß, reif, wuchtig, Lakritze, viel Veilchen, sogar ein bisschen Maulbeere und Cassis. Ganz fein bleibend, aber etwas eindimensionaler im Mund, weil er so sehr von der schwarzen Frucht geprägt wird. Schwarzkirsche und Cassis schieben so unglaublich hier, Maulbeere, Lakritze darunter, alles verwoben, langsam kommt fast scharfe Minze dazu, etwas Salz und viel Eukalyptus. Dann kommt wieder ein Schub satte Lakritze und ein wenig Holunder. Ein etwas wilder Volnay und sicher einer derer, die am längsten Zeit brauchen im Hause d’Angerville, weil es so eine Wuchtbrumme und ein Powerteil ist. 96/100