Vinsobres Vieilles Vignes Les Hauts de Julien 2016

Perrin / Beaucastel Vinsobres Vieilles Vignes Les Hauts de Julien 2016

Zum Winzer

97–100
100
2
Syrah 70%, Grenache 30%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2020–2045
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–100/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Vinsobres Vieilles Vignes Les Hauts de Julien 2016

97–100
/100

Lobenberg: Dieser Hautes de Julien ist eine Parzellenselektion der ältesten Reben aus dem normalen Vinsobres „Les Cornuds“. Vinsobres liegt sehr hoch, die Weinberge liegen auf 350 Meter. Nur hier gerät deshalb die Syrah wie in der Nordrhone. 70% Syrah, 30% Grenache. Die Syrah wird nicht entrappt, sondern als Ganztraube in den offenen Holzgärständer gebracht. Obendrauf wird die komplett entrappte Grenache gepackt. Die Syrah wächst hier in Vinsobres wahrscheinlich am allerbesten von allen Appellationen des Südens. Nur hier in Vinsobres bringt Syrah so eine Frische und nicht, wie so häufig im Süden, eine plumpe Ausrichtung. Nach der spontanen Vergärung erfolgt der Ausbau auf der Vollhefe in Holzfudern, Tonneau und auch im Barrique, zum Teil sogar neu. Der Hautes de Julien geht natürlich mit diesem hohen Syrahanteil und einem kleinen Teil neuem Holz durchaus in die Richtung eines Hermitage. Der Untergrund hier ist kompletter Kalksteinfelsen, darüber eine moderate Lehmschicht. Hier gibt es keinen Sand. Kalkstein steht aber eben auch für Eleganz. Und so haben wir, wie schon erwähnt, eigentlich eine Nase des Nordens. Nur hier bringt Syrah an der Südrhone diese Feinheit, Frische und Verspieltheit. Sehr viel schwarze Frucht, sehr reich, sehr dicht. Brombeere mit Zigarrenkiste, Kaffee, ganz viel dunkle Pflaume, aber auch viel schwarze Kirsche. Blumig, Flieder, sehr viel Veilchen, darunter ein bisschen Mango, Orangenabrieb. Die Nase ist schon eine kleine Sensation und man würde sie niemals an die Südrhone packen. Im Mund kommt dann eindeutig der Jahrgang 2016 durch. Hatten wir in 2015 eine feine Verspieltheit, eine große Eleganz, so haben wir in 2016 eine reiche, dichte Wucht. Der Mund erinnert weitaus mehr an einen wuchtig, üppigen Hermitage, denn an Cote Rotie oder Cornas. Wir sind hier so unglaublich dicht und reich. Süße Brombeere in ganz üppiger Form. Dazu diese noch süßere Maulbeere. Und trotzdem haben wir nicht allzu viel Fett. Das ist jetzt kein Wein der erschlägt obwohl er unglaublich dicht ist. Die Tannine sind total zivilisiert. Weich, aber in solchen Massen vorhanden. Das ist schon mal nicht nur die Faust im Samthandschuh, das ist schon richtig die volle Tanninfaust. Aber alles ist weich, reif. Nichts ist spröde, alles ist dicht und lang. Das ist ein Blockbuster, ohne jemals weh zu tun. Das Ganze endet salzig auf schwarzer Frucht mit gleicher Intensität wie im Angang. Bleibt lange haften. Das wird einmal ein riesengroßer Wein. Er braucht allerdings lange, lange Zeit. Viel länger, als der viel elegantere und für die ersten 10 Jahre schönere 2015er. Ich würde diesen Hautes de Julien erst einmal lange weglegen. Aber was sicher ist: Ich habe noch nie einen Vinsobres in dieser Klasse probiert. Das ist eine kleine Sensation, großes Kino. Selbst ich, der mehr auf Eleganz steht, werde diesen Wein in meinen Keller legen. Ich weiß aber jetzt schon, dass ich 10 Jahre darauf warten sollte. Ein schwarzer Riese. 97-100/100

Mein Winzer

Famille Perrin

Beaucastel ist ganz sicher seit Jahrzehnten der Primus inter Pares in der südlichen Rhone und einer der wenigen Betriebe, der für den roten Chateauneuf noch alle 13 zugelassenen Traubensorten verwendet.

Vinsobres Vieilles Vignes Les Hauts de Julien 2016