Lobenberg: Vincent Couche bewirtschaftet alle seine Lagen biodynamisch. Der gesamte Betrieb ist Demeter-zertifiziert. Der Elegance ist ein Blend aus zwei Gemeinden, Buxeuil und Montgueux. Wie viele Reben im Süden, also an der Cote des Bar, liegt Buxeuil auf Kimmeridge-Kalkmergel wie Chablis. Montgueux hingegen hat Kreide und Silex. Eine eigenwillige, spannende Mischung in diesem Champagner. Der Rosé ist überwiegend Pinot Noir mit 10 Prozent Chardonnay. Spontanvergoren und zu 50 Prozent im Holz ausgebaut. Unfiltriert und komplett ohne zugesetzten Schwefel. Direkt vom ersten Moment hat uns der Rosé ganz besonders gefallen bei der Verkostung, obwohl keiner am Tisch wirklich Rosé-Champagner-Fan ist. Aber dieser hier hat etwas ganz Eigenes an sich. Die Nase ist minimal dropsig mit etwas Erdbeere, Wassermelone und süßer Minze. Umso erstaunlicher, dass er absolut null Dosage hat. Eine feine grünblättrige Note und getrocknete Paprika, wirklich eigenwillig. Das Ganze passt aber auf eine schwer erklärliche Weise so gut zusammen, dass man schon beim Hineinriechen sehr neugierig wird, wie das wohl schmecken mag. Der Mund überrascht erneut mit einer naturweinigen Würze, Sauerkirsche, Cranberry, Walderdbeere, Rosenzweig, auch hier wieder mit diesem spannenden grünlichen Kick in der Frucht. Hohe Intensität, süßer Kalkstein, saftig-kraftvoller Mund. Das ist schon ein ziemlich spezieller Stoff, den Couche da macht, sicher keine Einsteigerchampagner, aber wer in die biodynamische wilde Welt des Südens der Champagne eintauchen will, ist hier genau richtig. 94/100