Lobenberg: Die Trauben werden komplett entrappt, Kaltmazeration im Beton, spontan vergoren. Malo und Ausbau für rund 18 Monate in überwiegend gebrauchten Barriques. Seit dem Jahrgang 2014 setzt man nach der Entrappung eine optische Traubensortiermaschine zusätzlich zur strengen Lese im Weinberg ein. Ein Plus an Feinheit und Klarheit der Frucht, denn unreife oder unkorrekte Beeren werden per Luft rausgeschossen, und auch Stiele, Rappen oder anderer Beifang kommen nicht durch diese Kontrolle. Nathalie Tollot ist kein Freund von Neuholz, im Betriebsschnitt sind es nur 20 bis 25 Prozent. Tollot Beauts Stil ist an der Cote de Beaune was Jean Grivot an der Cote de Nuits ist. Die Monopol-Lagen bei Tollot Beaut haben natürlich die am extremsten gepflegten, am akribischsten bearbeiteten Böden. Ehrensache, das ist in Savigny und in Chorey so. Alles biologisch bewirtschaftet und allemal auf Premier Cru Niveau. In Chorey ist es ein Lieu-dit, in Savigny ohnehin ein klassifizierter Premier Cru. Diese Weine – das war bei Chorey der Fall und ist bei Savigny noch mehr der Fall – sind deutlich klarer in der Frucht, sind definierter. Dieser Savigny ist duftig und dicht, schiebt mit unerhört konzentrierter Schwarzkirsche an, was für eine Wucht! Dann auch viel Mandelcreme, Marzipan, ganz feine Himbeere, aber sehr reif, sehr intensiv und dicht. Im Mund dann aber die große Überraschung, weil er so frisch ist, wie in eine Handvoll Blaubeere beißen, fast eine Explosion. Gott, ist der Wein herrlich im Mund, weil er diese zerdrückten Kirschkerne in ihrer Marzipanigkeit und den Geradeauslauf der Kirsche so gut mit der wunderbaren Mineralität vereint. Sehr satt und druckvoll in seinen total reifen Tanninen. Ein Jahr der Harmonie und Balance, mit unglaublich viel Delikatesse in dieser vollreifen, üppigen Kirschfrucht mit Marzipan und cremigen Tanninen. Trotz des heißen Jahres ist auch der Alkohol ist moderat. Ein süffiger Pinot Noir mit wahnsinniger Struktur. 93-94+/100