Lobenberg: Dieser Asyrtiko Rare kommt aus den besten Parzellen einer total außergewöhnlichen, 13 Hektar großen Weinbergslage auf der Insel Tinos. Hier sieht es aus wie auf dem Mond! Auf über 450 Höhenmetern türmen sich Granitbrocken, der Boden ist extrem karg. Auch das Klima fordert den Reben alles ab. Extrem windig und im Sommer natürlich heiß und trocken, daher sind die Erträge mit 25 Hl pro Hektar mini. Dennoch wird hier kompromisslos Bioanbau betrieben und sogar nach biologisch dynamischen Vorsätzen gearbeitet. Spontan mit wilden Hefen vergoren und dann in einer Mischung aus Eichenfässern und Amphoren auf der Hefe ausgebaut. Das Ergebnis ist ein mit extraterrestrischer Energie geladener Wein und ein Verwandlungskünstler. Beinahe unscheinbar steht er in brillant leuchtendem Zitronengelb mit einem Hauch Silber im Glas, ölige Tränen gleiten den Glasrand hinunter. An der Nase verwandelt sich der Wein von einer Planierraupe in einen Aston Martin! Knackig reife gelbe Äpfel, Birnen, weißer Pfirsich und schwebende Obstblüten. Im nächsten Gang kommt Exotik hinzu, Bananenschale und etwas Mango. Dann wird runter geschalten und der Würzgang geht los. Melisse, cremige Vanille, etwas Lorbeerblatt und Kalkstein ohne Ende, voll auf die Zwölf. Nach dem ersten Schluck hebt der Wein fast von der Straße ab! Alle Achtung! Eine krasse Intensität und Dichte walzt durch den Mund, aber ohne jegliche Schwere. Konzentrierte, salzige, kalkige Mineralik und Salzzitrone schießen linear über die Zunge. Hyperkonzentrierte Steinigkeit vom anderen Stern. Klar, dieser Asyrtiko ist auch in einer anderen Sphäre, was seinen Preis betrifft, aber er nimmt es mit Top-Chablis à la Raveneau und Dauvissat alle Mal auf, also ist er so gesehen sogar noch ein Schnäppchen. Der Wein ist eben super »Rare«, es gibt gerademal ein paar Kisten für den deutschen Markt. Ich habe ihn nehmen seinem »kleinen Bruder« über drei Tage hinweg immer wieder mit viel Freude und Aufregung probiert und empfehle auch diesen Wein zu karaffieren. Nach ein paar Stunden an der Luft wird er immer intensiver. Stilistisch nicht mit anderen As(s)yrtiko vergleichbar, und definitiv aller oberste Weißwein-Liga. Großes Kino!