Lobenberg: In 2023 in kleinster Auflage aus der Domaine-Reserve erhalten. Der Bourgogne Blanc stammt aus den jüngeren Reben in dieser sehr guten Village-Lage in Marsannay in der Sylvain ebenfalls Aligoté und Pinot Noir stehen hat. Der Chardonnay steht auf 0.3 Hektar mit kiesigen Alluvialböden. Sylvain sagt selbst, dass diese Lage immer eine reduktive, mineralische Spannung in den Weinen erzeugt, deshalb hat er hier in 2010 Chardonnay gepflanzt. Organisch und biodynamisch bewirtschaftet. Alles wird spontanvergoren. Das Ausgangsmaterial wird angequetscht und dann als Ganztraube auf der kleinen Korbpresse über mehrere Stunden gekeltert. Sylvain Pataille mag keinen Schalenkontakt bei Weißweinen, weil er nicht mag wie es die Aromatik verändert. Der Most geht dann ungeklärt, ungeschwefelt und unbearbeitet direkt ins Holz in die Spontangärung. Der Wein wird über ein Jahr in gebrauchten Barriques ausgebaut. Weißer Pfirsich, reifer Sommerapfel, darunter Oolongtee und Orangenschale. Im Mund kommt viel Grapefruit und auch Mirabelle. Wir haben nicht die konzentrierte Frische wie 2017, sondern eine etwas geschmeidigere, rundere Struktur. Natürlich hohe Spannung bei Pataille, aber es kommt etwas weniger krachend als in den Vorjahren. Das war auch bei Marc Morey schon so. Es gab eben sehr reifes Lesegut in 2018, aber das Schöne ist, dass auch die Frische, Klarheit und genug Substanz da sind. Die Weine wirken nicht überreif, obwohl sie schon etwas in die Exotik tendieren. 2018 ist ein Jahr der Balance und Delikatesse, mit früher Zugänglichkeit bei den Chardonnays. 93/100