Gabriel über:
Saffredi
-- Gabriel: Sehr dunkles Weinrot mit violetten Reflexen. Das Bouquet ist geprägt von schwarzen Fruchtaromen; Kirschen, Cassis, Heidelbeeren, dann schwarze Oliven, dunkles Edelholz, ergänzt mit ganz feinen Rauch- und Lakritzespuren. Im zweiten Ansatz ist das bullig-intensive etwas zurückhaltender und es kommen verspielte, schier parfümierte Noten zum Zug. Da findet man Minze und Veilchen und eine ziemlich klare Cabernet-Ansage in den Grundaromen. Und nach weiteren 10 Minuten geht er so richtig in die Tiefe, Teernoten und ein Hauch von Terpentin zeigen die Mineralität dieses seriösen und gleichzeitig vielseitigen Nasenbildes an. Im Gaumen fleischig, kompakt, verlangend. Zeigt viel Charakter und auch eine gewisse Jugendarroganz auf der körnigen Zunge. Dies bei intensiven und auch reifen, aber (noch) nicht ganz so gerundeten Tanninen. Da ist ein Potential von gut 20 oder noch mehr Jahren in diese tolle Flasche verpackt. Also wird dies ein sehr langlebiger Saffredi. Da ist dann auch gleichzeitig ein Bonus-Malus-System integriert. Die Langlebigkeit wird für ungeduldige Maremma-Fans ein gewisses Jugendhandicap sein. Gehört zu den ganz grossen Jahrgängen dieses Weingutes. Und, vom Hörensagen soll der 2015 sogar noch besser sein. Dieser 2014er liegt nahe dem 2011 mit etwas weniger Finessen, bei gleich viel grosszügigem Weinfleisch am Toskana-Knochen! Ich habe den Wein anlässlich eines Wine&Dine bei Wein&CO in Wien mit Elisabetta verkostet. 19/20