Lobenberg: Der Weinberg ist so karg, dass man kaum Probleme mit Unkräutern hat, weil hier kaum etwas wächst außer den Reben. Hohe Stockdichte und nur französische Genetik, von Rudolf May selbst gepflanzte Reben. Spontane Maischegärung mit einem 30 Prozent Rappenanteil, Ausbau im Barrique für 20 Monate mit rund 25 Prozent Neuholz, François Freres-Fässer. Wir sind weniger druckvoll als 2020, rassiger und schlanker in der Ausprägung. Wir sind mehr in der roten Frucht, salzige Himbeere, Sauerkirsche. Die gewisse Kühle, die der Wein immer hat, ist enorm ausgeprägt hier. Köstlich kühl und herbsaftig. Ein Ausbund an kalkiger Eleganz. Mir gefallen die 2021er Spätburgunder, wenn sie gut sind, dann aber richtig gut. Weil sie diese saftige Vibration so gut und pur auf die Zunge bringen wie lange kein Jahrgang mehr. Oldschool im allerbesten Sinne. Ein grandioser Pinot Noir aus Franken, alle Achtung.